Die drei russischen Journalisten sind offenbar, weil einer von ihnen seine Ausrüstung einer neunköpfigen Gruppe nicht preisgeben wollte.
Die Hauptstrasse im zentralafrikanischen Guen.
Die Hauptstrasse im zentralafrikanischen Guen. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Zentralafrika wurden drei russische Journalisten getötet.
  • Bei den Tätern handelt es sich offenbar um neun «Turban tragende Banditen».

Die drei in der Zentralafrikanischen Republik getöteten russischen Journalisten sind nach Regierungsangaben von einer neunköpfigen Gruppe Bewaffneter an einer Strassensperre erschossen worden. Bei den Angreifern habe es sich um «Turban tragende Banditen» gehalten, erklärte der zentralafrikanische Regierungssprecher Ange Maxime Kazagui in einer von der Organisation Reporter ohne Grenzen am Mittwoch auf Französisch veröffentlichten Stellungnahme. Demnach sprachen die Angreifer keine der beiden Amtssprachen Sango oder Französisch.

Laut Regierungserklärung habe einer der Journalisten sich heftig widersetzt, als die bewaffneten Männer ihre Ausrüstung stehlen wollten. Einer der drei starb demnach sofort, die anderen beiden erlagen später ihren Verletzungen. Die Aussagen stammen von dem Fahrer des russischen Teams, der bei dem Angriff zwar verletzt wurde, aber überlebte.

Der erfahrene Kriegsreporter Orchan Dschemal, sein Kollege Alexander Rastogujew und der Kameramann Kirill Radtschenko wurden in der Nacht zu Dienstag in der Nähe von Sibut im Zentrum von Zentralafrika getötet, wie es aus zentralafrikanischen und russischen Quellen hiess. Sie waren am 27. Juli in das Land geflogen, «um Bilder über die Aktivitäten des privaten Militär-Unternehmens Wagner zu drehen», erklärte das Zentrum für Investigationsmanagement auf seiner Facebook-Seite.

Die Gruppe Wagner wurde von dem früheren russischen Geheimdienstoffizier Dmitri Utkin gegründet. Auch wenn private militärische Kampfgruppen in Russland offiziell verboten sind, kämpfte die Gruppe Wagner laut ukrainischen Medien und Behörden seit Juni 2014 in der Ost-Ukraine an der Seite prorussischer Separatisten.

Im Bürgerkriegsland Syrien ist die russische Schattenarmee seit September 2015 auf Seiten von Syriens Machthaber Baschar al-Assad aktiv, wie die Internetseite Fontanka angibt, die die Rolle privater Sicherheitsfirmen im Syrienkonflikt dokumentiert.

Die zentralafrikanische Justiz, russische Behörden und die UN-Mission in Zentralafrika (Minusca) haben Ermittlungen zu den Todesfällen gestartet. Kazagui erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, eine Ermordung der Journalisten durch einer bewaffneten Gruppierung angehörige Strassenräuber sei «sehr plausibel».

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