Petition mit 6000 Unterschriften eingereicht
Die Petition «Pro Spital Wattwil» ist mit 6000 Unterschriften beim Kanton eingereicht worden.

Die Petition «Pro Spital Wattwil» ist mit 6000 Unterschriften beim Kanton eingereicht worden. Die Petitionäre fordern, dass der Baustopp aufgehoben wird und das Spital mit Notfall- und stationärer medizinischer Versorgung in der kantonalen Spitalstrategie verankert bleibt.
Die Grund- und Notfallversorgung im Toggenburg müsse gewährleistet bleiben, schreibt der Förderverein Regionalspital Wattwil in einer Mitteilung vom Montag. Bei einer Schliessung des Spitals Wattwil wäre diese akut gefährdet. Ausserdem gehe es um 250 Arbeits- und Ausbildungsplätze.
Der Verwaltungsrat der St. Galler Spitalverbunde hatte im vergangenen September einen Baustopp angeordnet. Dieser soll jetzt umgehend aufgehoben werden. «Das Spital darf nicht länger durch den Baustopp gezielt zu Gunsten des Standorts Wil geschwächt werden», wird Alois Gunzenreiner, Präsident des Fördervereins, zitiert.
Hausärztliche Notfallpraxis
Der Baustopp blockiere unter anderem die Umsetzung der geplanten Integrierten hausärztlichen Notfallpraxis (INP) am Spital Wattwil, kritisieren die Petitionäre. Dies, obwohl die INP ein zentraler Pfeiler für die Sicherung der Grund- und Notfallversorgung in Zusammenarbeit mit den Hausärztinnen und -ärzten im Toggenburg wäre.
Dem Verwaltungsrat der Spitalverbunde wird im Communiqué vorgeworfen, er wolle in Wattwil vollendete Tatsachen schaffen. Dies zeigten die neusten Verlautbarungen zum Jahresabschluss der Spitäler. Hier würden «künstlich Engpässe konstruiert», damit die Behandlungen dann am Standort Wil erfolgten.
Nach den Vorstellungen des Verwaltungsrats solle Wil ausgebaut werden, obwohl in Wattwil bereits investiert worden sei. «Ein Spital für 85 Millionen Franken zu erneuern und es dann zu schliessen, wäre unverantwortlich und würde dem Willen der Stimmbürgerinnen und Stimmbürger widersprechen», heisst es in der Petition.
Schliessungspläne
Der Verwaltungsrat der Spitalverbunde hatte im Mai 2018 vorgeschlagen, aus Kostengründen die Bettenstationen in den fünf Regionalspitälern Flawil, Wattwil, Walenstadt, Altstätten und Rorschach zu schliessen. Patienten sollten nur noch in St. Gallen, Wil, Uznach und Grabs stationär behandelt werden.
Im September ordnete der Verwaltungsrat für Wattwil und Altstätten einen Baustopp an. Er wollte mit dieser «Denkpause» verhindern, dass Gelder ausgegeben würden, die sich nicht mit der zukünftigen Spital-Strategie deckten.