Nutzungsvarianten für Papierwerd-Areal gesucht

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Zürich,

Der Stadtrat Zürich muss innert zwölf Monaten eine neue Weisung vorlegen für die Erarbeitung eines umfassenden Berichts.

Nutzungsvarianten für Papierwerd-Areal gesucht
Nutzungsvarianten für Papierwerd-Areal gesucht - SDA Regional

Der Zürcher Stadtrat muss bei der Planung für die Neugestaltung des Zürcher Papierwerd-Areals, auf dem sich seit Jahrzehnten das Globus-Provisorium mit einem Coop befindet, nochmals über die Bücher. Das Stadtparlament hat am Mittwoch den stadträtlichen Vorschlag eines Platzes zurückgewiesen.

Der Stadtrat muss nun innert zwölf Monaten eine neue Weisung vorlegen für die Erarbeitung eines umfassenden Berichts. Darin soll aufgezeigt werden, wie man zu einer Auslegeordnung kommt über die möglichen und gewünschten Nutzungsvarianten an diesem Ort.

Für diese Auslegeordnung sind «das betroffene Quartier, die Nutzenden der heutigen Örtlichkeit, Fachkreise sowie weitere Interessierte zu involvieren». So will es eine Mehrheit des Stadtparlaments.

Weiter soll als Übergangslösung auch aufgezeigt werden, wie sich kurzfristig die Nutzung für die Öffentlichkeit (etwa Zugänglichkeit zum Dach und zur Limmat) verbessern lässt. Diese Forderungen und die damit verbundene Rückweisung setzten sich durch mit 77 Stimmen von SP, Grünen, AL und GLP.

FDP und EVP (23 Stimmen) wollten die ganze Planung abbrechen, die SVP (16 Stimmen) möchte vor allem den Coop erhalten.

Wenig Begeisterung beim Stadtrat

Die Rückweisung und die damit verbundenen Aufträge lösten bei Stadtrat Richard Wolff (AL) wenig Begeisterung aus. Der Gemeinderat wisse nicht, was er wolle, sage aber zu den Vorschlägen des Stadtrates Nein. So komme man wohl nicht weiter. Vermutlich sei der Status quo gar nicht so schlecht.

Nach Ansicht von Wolff muss der Wunsch nach Veränderung an diesem Ort in der Nähe des HB aus der Bevölkerung kommen, und zwar «klar und deutlich mit rund 70 bis 80 Prozent, und nicht vom Gemeinderat». Top-Down sei hier unangebracht.

Zwar sträubte sich Wolff nicht gegen den geforderten Mitwirkungsprozess. Er kann sich jedoch vorstellen, dass dieser «unendlich» wird. Und am Ende komme dann wohl wieder etwas «sehr, sehr, Ähnliches» wie das Bestehende heraus.

Ort weckt viele Phantasien

Seit Jahrzehnten tauchen für die Nutzung des Areals auf der Limmat immer wieder neue Ideen auf: Rathaus, Kongresshaus, Verkehrshaus oder Parkanlage wurden schon ins Gespräch gebracht.

Das Globus-Provisorium hat eine lange Geschichte hinter sich. Eigentlich war das 1961 eröffnete Provisorium auf fünf Jahre angelegt. Das Warenhaus Globus liess es bauen, um die Zeit zu überbrücken, bis der Neubau an der Pestalozziwiese fertig war.

Seit 1968 wird das ehemalige Globus-Provisorium jedoch als Coop-Filiale und für Büros der Stadtpolizei und Stadtverwaltung genutzt. Der Mietvertrag mit Coop lief Ende 2015 aus und kann bis höchstens 2019 verlängert werden. Die Höhe der Mieteinnahmen gibt die Stadt nicht bekannt.

Der nicht sehr geläufige Namen für das Areal lässt sich folgendermassen erklären: Werd kommt von mittelhochdeutsch Werth und bedeutet Insel oder Halbinsel. Papierwerd heisst es, weil sich dort 500 Jahre lang eine Papiermühle befand.

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