An der Universität Zürich sind zwei Studierende an Masern erkrankt.
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Eine Co-Infektion mit Grippe und Corona birgt ein viel höheres Risiko. - Shutterstock

Tritt noch ein dritter Fall auf, hätte das Konsequenzen für alle nicht immune Studierende und Mitarbeitende vom betroffenen Campus in Oerlikon: Sie dürften nicht mehr an die Uni und müssten Menschenansammlungen meiden.

Der erste Masernfall wurde Mitte März festgestellt, der zweite vor einigen Tagen. «Wegen der zeitlichen und räumlichen Nähe der beiden Fälle ist der Verdacht relativ hoch, dass sie miteinander in Zusammenhang stehen», sagte Daniel Winter, Mediensprecher der kantonalen Gesundheitsdirektion, zu verschiedenen Medienberichten. In Klartext heisse das, dass die eine Person die andere angesteckt habe.

Die Universität hat in Absprache mit der Gesundheitsdirektion nach dem zweiten Fall die über 25'000 Studentinnen und Studenten sowie alle 9000 Mitarbeitenden per E-Mail über die Masernfälle informiert. Die Uni empfiehlt im Mail Impfungen gegen das hochansteckende Virus, wie bei der Medienstelle zu erfahren war.

Zudem warnt die Hochschule: «Falls weitere Fälle auftreten, kann der Kantonsarzt verfügen, dass nur gegen Masern immune Personen (geimpft oder Masern sicher gehabt) Zutritt zu den betroffenen Standorten haben.»

Offizielle Anordnung nach drittem Fall

Eine offizielle Anordnung würde es geben, wenn am Campus Oerlikon ein dritter Fall in gleichem Kontext auftreten würde, sagte dazu Mediensprecher Winter. Alle ungeschützten Personen, die potenziell Kontakt zu den Erkrankten hatten, müssten dann drei Wochen lang Situationen meiden, wo sie andere anstecken könnten.

In diesem Fall wären alle Studierenden und Mitarbeitenden des Campus betroffen, die weder geimpft seien, noch die Masern bereits gehabt hätten. Sie dürften nicht mehr an die Uni, aber auch nicht ins Kino oder ins Einkaufszentrum, zudem wären öffentliche Verkehrsmittel tabu.

Solche Kontaktverbote für potentielle Virus-Überträger im Umfeld von Erkrankten seien bei Masern üblich, erklärte Winter. An einer Universität seien einfach sehr viele Personen betroffen.

Eingangskontrollen an der Uni würde es aber sicher nicht geben, betont der Mediensprecher. Man würde auf die Eigenverantwortung der Betroffenen setzen.

Zugangsverbote gab es dieses Jahr bereits im Kanton Bern, wo ungewöhnlich viele Masernfälle auftraten. Dem bernischen Kantonsarzt wurden bis Mitte März 37 Masernfälle gemeldet. Das sind zehnmal mehr Erkrankungen als in den drei vergangenen Jahren zusammen. Etwa 50 Schülerinnen und Schüler durften deshalb nicht mehr in den Unterricht.

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