Die Bündner CVP will die SP überflügeln
Die Bündner CVP möchte bei den nationalen Wahlen im Herbst die SP überflügeln und sich hinter der SVP als zweitstärkste Kraft im Kanton etablieren. Ein Wähleranteil von mindestens 18% ist das Ziel.

Gegenüber den letzten Wahlen 2015 müsste die Bündner CVP im kommenden Oktober bei den Wähleranteilen um 1,2 Prozentpunkte zulegen, wie Parteipräsident und Ständerat Stefan Engler am Freitag in Chur sagte. Engler selber kandidiert bei den Ständeratswahlen wieder und will seine dritte Legislaturperiode in Bern absolvieren.
Bei den Nationalratswahlen geht die CVP mit insgesamt drei Listen ins Rennen. Die Hauptliste wird angeführt vom amtierenden Nationalrat Martin Candinas, der seit 2011 in der grossen Kammer politisiert. Ebenfalls auf dieser Liste findet sich Gianna Luzio, seit Oktober 2018 Generalsekretärin der CVP Schweiz.
Ohne Italienischbünden
Die Hauptliste wird verbunden mit zwei Listen der Jungen CVP mit insgesamt zehn Kandidatinnen und Kandidaten. Vertreten auf den drei CVP-Listen sind die Sprachen Deutsch und Rätoromanisch, nicht aber Italienisch.
Parteipräsident Engler sagte, die Älteren in den italienischsprachigen Tälern wollten nicht kandidieren, die Jungen könnten noch nicht. In Italienischbünden entwickle sich aber eine Basis, welche für die Zukunft einiges verspreche. Es werde wieder gelingen, aus den südlichen Talschaften gutes und junges Potenzial zu gewinnen.
Offen für Listenverbindungen
In Sachen Listenverbindungen mit anderen Parteien signalisierte die CVP Offenheit. Sie will aber bei diesem Thema nicht selber aktiv werden.
Weitaus stärkste Partei bei den Wahlen 2015 war die SVP. Sie erzielte 29,7 Prozent der Stimmen vor der SP mit 17,6, der CVP mit 16,8, der BDP mit 14,5 und der FDP 13,3 Prozent. Innerhalb der Bündner Fünfer-Abordnung im Nationalrat besetzt die SVP zwei Sitze, die SP, die CVP und die BDP je einen. Nicht vertreten im Nationalrat ist seit acht Jahren die FDP.