Luzerner Bildungsdirektor streckt Fühler aus
In Luzern haben sich Schülerinnen und Schüler am Montag mit dem Bildungsdirektor Reto Wyss getroffen, um über Massnahmen für den Klimaschutz zu reden.

Klimastreikende Luzerner Schülerinnen und Schüler haben sich am Montag zu einem neunzigminütigen Gespräch mit Bildungsdirektor Reto Wyss getroffen. Er habe das Anliegen gespürt, dass nicht nur geredet werden solle, sondern dass Massnahmen gefordert würden, sagte er.
Wyss sagte am Abend den Medien, er wolle die Gymnasiasten nicht nur demonstrieren lassen, sondern auch mit ihnen über die Klimapolitik sprechen. Es gehe auch darum, zu erfahren, ob die Bildungspolitik in diesem Thema aktiv werden solle.
Mögliche konkrete Massnahmen, die im Bereich der Bildung liegen, sieht Wyss etwa in fleischlosen Tagen in den Mensen. Es stelle sich auch die Frage, wie sich die Schule an Skitagen oder Projektwochen bewegen solle.
Nicht alle gesprächsbereit
Für einen Teil der Schülerinnen und Schüler war Wyss zu unverbindlich. Sechs Jugendliche verliessen aus Protest das Treffen, weil sich Wyss nicht hinter die Forderungen des Schülerstreik-Komitees habe stellen wollen.
Für die Klimastreik-Bewegung seien die notwendigen Ziele für die Bekämpfung der Klimakrise klar und nicht verhandelbar, teilten die sechs Jugendlichen mit. Die Schweiz müsse ihre Treibhausgasemissionen, ohne Einplanung von Kompensationstechnologien, bis 2030 im Inland auf Netto Null senken. Zeit zum Diskutieren gebe es keine mehr.
Für Wyss kam das Verhalten eines Teils der Jugendlichen nicht unerwartet. Er sei aber froh, dass Schüler zu einem konstruktiven Gespräch bereit gewesen seien. Er werde seine Regierungskollegen für die Anliegen der Schülerschaft sensibilisieren.
Noch lange kein Durchbruch
Am Gespräch nahmen zunächst rund 15 Jugendliche teil, sowie neben Wyss Aldo Magno, Leiter Dienststelle Gymnasialbildung, und Marco Stössel, Rektor der Kantonsschule Beromünster.
Kantonsschülerin Jurina Rast sagte nach dem Treffen, leider habe man von Wyss kein klares Statement erhalten. Es sei jetzt klar, dass das Thema nicht mit diesem Gespräch abgehakt sei.
Eine andere Schülerin, Lena Merz, bekräftigte, dass das Gespräch nur ein Anfang gewesen sei. Beim Klimawandel müsse überall etwas geändert werden, nicht nur in der Schule.