Damit hätte sie nicht gerechnet: Maja Waldis-Bertschinger aus Volketswil ZH wurde im Wald gleich zweimal an verschiedenen Orten von Greifvögeln angegriffen. Sie trägt Schnittwunden und eine schwere Gehirnerschütterung davon.
Maja Waldis-Bertschinger wurde von Greifvögeln attackiert.
Maja Waldis-Bertschinger wurde von Greifvögeln attackiert. - Nau
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Das Wichtigste in Kürze

  • Maja Waldis-Bertschinger aus Volketswil ZH wurde Opfer zweier Vogel-Attacken.
  • Die Greifvögel haben ihr mit den Krallen Schnittverletzungen am Kopf und Prellungen am Arm zugefügt.
  • Dies ist nicht der erste Vorfall: Vor zwei Jahren traf es ihren Mann.

Seit Jahren joggt Maja Waldis-Bertschinger (53) aus Volketswil ZH dieselbe Strecke durch den Hardwald. Am Freitag passierte das Unfassbare: «Plötzlich spürte ich einen starken Schlag auf den Kopf», erinnert sie sich. Sie sieht nur noch, wie ein grosser Vogel in den Baumkronen verschwindet.

Nach dem Vorfall änderte Waldis die geplante Route und verliess den Wald. Doch auch das half nicht: Ein zweiter Vogel attackierte die wehrlose Frau und verletzte sie an Kopf und Armen. «Die Krallen haben mehrere Schnittwunden am Kopf hinterlassen», so Waldis.

Schwere Gehirnerschütterung

Doch damit nicht genug: Die 53-Jährige trägt ausserdem eine schwere Gehirnerschütterung und Prellungen am Arm davon, wie ein Arztbesuch am Dienstag zeigte. Sie leidet deshalb an starken Kopf- und Nackenschmerzen sowie Schwindelanfällen. «Es wird mit jedem Tag schlimmer», sagt sie. Der Arzt hat sie für den Rest der Woche krank geschrieben.

Was für eine Vogelart dermassen angriffslustig ist, kann sie nur erraten: «Es müssen Mäusebussarde oder Rotmilane gewesen sein – sie waren auf jeden Fall sehr gross.»

Vor zwei Jahren traf es den Mann

Dies ist nicht der erste Vorfall. Bereits vor zwei Jahren wurde ihr Mann im Wald von einem Greifvogel attackiert. Er konnte das Tier jedoch noch rechtzeitig mit einem Ast vertreiben.

Die Vögel würden während der Brütezeit von Mai bis Juni ein solches Verhalten aufzeigen, hiess es bei der Vogelwarte Sempach. «Wenn Mäusebussarde Junge haben, wollen sie diese natürlich schützen», so Livio Rey, Mediensprecher der Vogelwarte. Er stützt damit Waldis Vermutung.

«Kleben Sie sich Augen an den Hinterkopf»

Er kennt einen Trick, um allfällige Wutvögel von einem Angriff abzuhalten: «Kleben Sie sich Augen auf den Hinterkopf. Denn die Tiere greifen nur an, wenn sie im Glauben sind, nicht gesehen zu werden.» Weiter rät der Experte, einen Kopfschutz wie etwa eine Kapuze zu tragen.

Werde man doch von einem Vogel attackiert, sei es wichtig, sofort den Hausarzt aufzusuchen. «Mindestens gegen Tetanus sollte man sich impfen lassen.» Vögel können durch direkten Kontakt gefährliche Krankheiten wie die Hasenpest übertragen. Die Krankheit ist in der Schweiz seit 2015 auf dem Vormarsch und meldepflichtig.

Im März letzten Jahres war eine 41-jährige Frau aus dem Kanton Aargau beim Joggen von einem Mäusebussard attackiert und am Kopf verletzt worden. Sie zog sich dabei die Hasenpest zu und konnte erst nach intensiver mehrwöchiger Behandlung mit Antibiotika geheilt werden.

Ein Mäusebussard könnte die Joggerin attackiert haben.
Ein Mäusebussard könnte die Joggerin attackiert haben. - Keystone
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