Waldbesitzer: Rückenwind für höhere Abgeltungen

Viele Wälder im Kanton St. Gallen seien überaltert und insgesamt instabiler geworden.

Ein Jäger
Die meisten Jägerinnen und Jäger verhalten sich verantwortungsbewusst und konsumierten während der Jagd keinen Alkohol. (Symbolbild) - keystone

Nach der Beratung eines Berichts zur Situation der Waldwirtschaft verlangte die vorberatende Kommission staatliche Förderung durch Abgeltungen. In der Debatte kündigten verschiedene Fraktionen an, die Forderung zu unterstützen. Die Regierung will sie hingegen ablehnen.

Viele Wälder im Kanton St. Gallen seien überaltert und insgesamt instabiler geworden, führte die vorberatende Kommission zu einem Bericht der Regierung über die Waldwirtschaft aus.

Aus Kostengründen seien dringend notwendige Pflegeeingriffe unterblieben. Damit könne der Wald seine Aufgabe als Schutz- und Erholungsraum nicht mehr gewährleisten. Besonders gravierend falle ins Gewicht, «dass die zwingend nötige und anspruchsvolle Anpassung an den beschleunigt erfolgenden Klimawandel» nur ungenügend stattfinde.

Abgeltungen vorgeschlagen

Es brauche nun dringend eine gezielte Abgeltung für aufwendige Waldleistungen, stellte die Kommission fest. Als Beispiele dafür verwies sie auf Projekte, mit denen Trinkwasserspeicher gesichert werden oder auf Massnahmen, mit denen dem Klima angepasste artenreiche Wälder entwickelt und erhalten werden.

Weiter sollen die Besitzerinnen und Besitzer von Wäldern für den zusätzlichen Aufwand abgegolten werden, der durch die Beanspruchung von Waldflächen als Naherholungsgebiet entsteht oder für den Aufbau von Schutzwäldern und den Erhalt der Biodiversität.

Die Regierung solle nun dazu einen Gesetzesvorschlag ausarbeiten und gleichzeitig aufzeigen, in welchem Umfang Kanton und Gemeinden an den Fördermassnahmen finanziell beteiligt werden könnten. Weiter muss abgeklärt werden, ob es dafür Mittel aus dem Nationalen Finanzausgleich des Bundes gibt.

Rückenwind im Kantonsrat

Am Montagnachmittag hiess es aus den Reihen der FDP, im Bericht der Regierung fehle es «an griffigen Instrumenten». Der Wald habe sich zu einem öffentlichen Gut entwickelt. Für viele Besitzer rentiere aber die Wald- und Holzbewirtschaftung nicht mehr. Die Fraktion werde den Antrag für Abgeltungen in der Motion unterstützen. Den gleichen Schritt kündigten auch die Sprecherinnen und Sprecher anderer Fraktionen an. Behandelt wird der Vorstoss allerdings zu einem späteren Zeitpunkt.

Bruno Damann (CVP), Vorsteher des Volkswirtschaftsdepartements, erklärte, er habe Mühe damit, dass nun zur Verbesserung der Erträge der Waldbesitzer kantonale Gesetzesregelungen verlangt würden. Er werde der Regierung beantragen, die Motion abzulehnen. Allfällige Abgeltungen sollten auf der kommunalen Ebene erfolgen, schlug er vor.

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