Internationaler Grosskonzern Wabco verlegt Hauptsitz nach Bern

Keystone-SDA Regional
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Bern,

Die im Nuztfahrzeugbereich tätige Firma Wabco zieht von Belgien in die Stadt Bern. Der Berner Finanzdirektor zeigt sich sehr erfreut, über die Entscheidung der Konzernleitung.

Traktor
Am Freitag ist ein Traktor zwischen Zürich und Schaffhausen auf die Gleise geraten. (Symbolbild) - Keystone

Die Berner Wirtschaftsförderung hat einen grossen Fisch an Land gezogen: Wabco Automotive, ein Konzern mit einem Jahresumsatz von 3,8 Milliarden Dollar und 16'000 Angestellten, verlegt den Hauptsitz von Belgien in die Stadt Bern. Das haben Wabco und Kanton Bern am Freitag bekanntgegeben.

Wie die bernische Volkswirtschaftsdirektion in ihrer Mitteilung schreibt, wechseln in einer ersten Phase bis zu 40 Angestellte der obersten Konzernleitung nach Bern. Später will die Firma den Bereich «autonomes Fahren» mit eigenen Forschungs- und Entwicklungsinvestitionen stark ausbauen.

Entstehen soll auch - in Zusammenarbeit mit Hochschulen und Bundesbehörden - ein Technologiekompetenzzentrum. «Wir erhoffen uns mittelfristig die Schaffung von hundert bis zweihundert zusätzlichen Arbeitsplätzen», sagte auf Anfrage Sebastian Friess, Leiter Standortförderung Kanton Bern.

Die erste Phase, mit dem Zuzug der obersten Konzernleitung, beginne in diesem Jahr. Der Aufbau der genannten Forschungs- und Entwicklungszentren stelle die zweite und dritte Phase dar. Wohin genau Wabco in Bern ziehe, werde noch nicht bekanntgegeben, aber wohl in ein bestehendes Gebäude.

Auf die Frage, ob der Kanton Bern Steuererleichterungen gewähre, sagte Friess, in solchen Fällen bewegten sich stets Wirtschaftsstandort und Firma. «Es muss für beide Seiten stimmen». Mehr werde dazu nicht gesagt.

Im Nutzfahrzeugbereich

Wabco Automotive wurde vor 150 Jahren als Westinghouse Air Brake Company in den USA gegründet. Die Firma gilt heute laut der Mitteilung des Kantons Bern als weltweit wichtigster Zulieferer von Bremssystemen und Sicherheitsanwendungen für Nutzfahrzeuge.

Weltweit bauten führende Hersteller von LKWs, Bussen und Anhängern Wabco-Technologien ein. Bei komplexen Fahrerassistenz-, Steuerungs- und Bremssystemen sowie intelligenten und umweltfreundlichen Mobilitätslösungen sei der Wabco-Konzern Marktführer. Er ist an der New Yorker Börse kotiert.

Mehrere Kantone beurteilt

Der Entscheid Wabcos zugunsten Berns fiel laut dem Kanton Bern nach einer mehrmonatigen weltweiten Suche. Der Konzern habe sich für die Schweiz als innovationsfreundliches und politisch stabiles Land interessiert und mehrere Kantone beurteilt.

Der Standortentscheid zugunsten Berns fiel Anfang November 2018. Ausschlaggebend war unter anderem die Nähe zu spezialisierten Forschungsabteilungen an den Hochschulen, zu anderen Industriepartnern und zu nationalen Bewilligungsbehörden.

Rekordumsatz

Wabco gab die Wahl Berns zum neuen globalen Hauptsitz im Zusammenhang mit dem Jahresabschluss 2018 bekannt. Der Umsatz 2018 von 3,8 Milliarden Dollar liegt nach Angaben von Wabco 15,9 Prozent über demjenigen des Vorjahrs und bedeutet Rekord.

Firmenchef und VR-Präsident Jacques Esculier wird in der Mitteilung mit den Worten zitiert, die Schweiz sei weltbekannt für ihr innovationsförderndes Umfeld und biete zahlreiche Vorteile für Firmen-Hauptsitze.

Wabco verabschiedet sich nicht von Brüssel. Die dortigen Räumlichkeiten werden zum Hauptsitz für die neu geformte Abteilung Europa, Mittlerer Osten und Afrika.

Aebersold «höchst zufrieden»

Der Stadtberner Finanzdirektor Michael Aebersold sagte am Freitag auf Anfrage, er sei «höchst zufrieden» über diesen Zuzug. Der Entscheid der US-Firma zeige, dass Stadt und Kanton Bern im nationalen und internationalen Standortwettbewerb mithalten könnten.

Der Wabco-Zuzug bestätige die Argumentation von Links-Grün im Abstimmungskampf um die kantonale Steuergesetzreform, sagte SP-Mitglied Aebersold weiter: Nicht nur Steuersätze seien für Firmen wichtig, sondern auch andere Faktoren. Im November schickte das kantonale Stimmvolk eine Steuergesetzrevision bachab, die tiefere Unternehmenssteuern nach sich gezogen hätte.

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