Holzschläge im Naturschutzgebiet Rheinhalde und bei der Badi Bachdelle
Die Waldungen an der Rheinhalde in Dachsen sind ein Naturschutzgebiet von kantonaler Bedeutung. Durch die Schaffung von lichtem Wald entsteht Lebensraum für viele seltene Tiere und Pflanzen .

Gebiet beim Römerweg
Im Gemeindeanzeiger vom 9. Februar 2018 hat Hansueli Langenegger, Revierförster, orientiert, dass auf der Höhe des Römerweges (beim Pfadihaus) im Rahmen des kantonalen Aktionsplans lichter Wald" im laufenden Jahr ein Stück , lichter Wald" geschaffen wird. Nachdem im Frühjahr die Unterschicht entfernt wurde, steht nun ab Mitte November 2018 der eigentliche Holzschlag bevor.
Gebiet bei der Badi Bachdelle
Im Gemeindeanzeiger vom 13. Juli 2018 hat der Gemeinderat orientiert, dass im Winter im Wald angrenzend der Badi Bäume gefällt werden sollen. Diese Waldpflege ist ein gemeinsames Vorhaben der Gemeinde Dachsen und der kantonalen Fachstelle Naturschutz. Neben dem im Vordergrund stehenden Aspekt der Sicherheit für Passanten und Badigäste hat die Auslichtung eine positive Wirkung auf die Tier- und Pflanzenarten. Gegen diese Waldpflege wurde dem Gemeinderat das Manifest „STOPP der BachdellenAbholzung" eingereicht. Darin wird insbesondere verlangt, dass
- eine Abholzung bei der Badi, die über das Entfernen einzelner Bäume, die den Betrieb der Badi gefährden, hinausgeht, zu unterlassen ist
- der Gemeinderat die Interessen der Badegäste und Dorfbevölkerung zu wahren hat und den Interessenten für einen lichten Wald“ entgegenzutreten hat.
- weitere Abholzungen an der Rheinhalde zu unterlassen sind.
In einem zweiten Schreiben wurde zudem verlangt, dass die betroffene Bevölkerung zur Mitsprache zu den Holzschlägen an der Rheinhalde und im Bereich der Badi einzubeziehen ist. Der Gemeinderat hat sich in der Folge zusammen mit Revierförster Hansueli Langenegger, Kreisforstmeister Felix Cuny und Vertretern der Fachstelle Naturschutz mit dem Holzschlag bei der Badi befasst. Dabei hat der Gemeinderat das Anliegen der Manifest-Unterzeichnenden insofern in die Umsetzung einfliessen lassen, dass zum Ausdruck gebracht wurde, entlang der Badi die über die Sicherheitsholzung ausgehende Auslichtung nicht im gleichen Mass wie entlang dem Rheinufer umzusetzen. Insbesondere soll auch auf das jährliche Mähen verzichtet werden und entlang der Badi und dem Rhiwanderweg soll die Waldrandbepflanzung so weit wie möglich stehen gelassen werden. Diese Forderungen wurden vom Revierförster und von der Fachstelle Naturschutz positiv aufgenommen und werden so umgesetzt.
Am 27. September 2018 fand eine Begehung mit den Initianten des Manifestes statt. Dabei erläuterten der Förster Hansueli Langenegger, Vertreter des Amtes für Landschaft und Natur (ALN) und der Gemeinde präsident Daniel Meister die Sachlage und die Haltung des Gemeinderates. Da es bei der Besprechung zu keinem gemeinsamen Verständnis gekommen ist, haben die Initianten des Manifestes den Gemeinderat schriftlich aufgefordert, gestützt auf das Manifest „STOPP der Bachdellen-Abholzung" die Bevölkerung über die Frage des so genannten „Lichten Waldes" mitentscheiden zu lassen. Dazu sei eine ausserordentliche Gemeindeversammlung einzuberufen, oder aber das Geschäft bis zur nächsten ordentlichen Gemeindeversammlung ruhen zu lassen.
Der Gemeinderat hat diese Forderung abgelehnt und dies den Initianten mitgeteilt. Der Entscheid gründet in erster Linie auf den Sicherheitsüberlegungen. Die Begehung mit den Initianten hat deutlich gezeigt, dass zwischen Forstleuten und Initianten grosse Unterschiede bestehen in der Einschätzung, was für die Sicherheit notwendig ist. Der Holzschlag steht zudem widerspruchsfrei zur Verordnung «Schutz von Naturschutzgebieten mit überkommunaler Bedeutung in Dachsen» vom 21. November 1988. Der Gemeinderat ist für die Umsetzung der Schutzverordnung und somit auch für den über den sicherheitsrelevanten Anteil hinausgehenden Holzschlag mitverantwortlich.
Im Anschluss an die Arbeiten beim Römerweg (siehe oben) ist geplant, den Holzschlag bei der Badi anfangs Dezember 2018 zu beginnen. Schlechte Witterungsbedingungen können zu einem späteren Beginn der Arbeiten führen.
Bei Fragen zu den beiden Vorhaben wenden Sie sich bitte an unseren Revierförster Hansueli Langenegger oder Forstingenieur René Bertiller aus Winterthur, der die Massnahmen im Auftrag der Fachstelle Naturschutz begleitet.
Gemeinderat Dachsen