Das Bürgerliche Waisenhaus Basel feiert das 350 Jahre Jubiläum mit Pauken und Trompeten und einer Buchvernissage.
Bürgerliches Waisenhaus Basel - waisenhaus-basel
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Das Wichtigste in Kürze

  • 350 Jahre Waisenhaus Basel
  • Jubiläumsbuch «Zuhause auf Glück»

Die wechselhafte Geschichte des Bürgerlichen Waisenhauses begann 1667 mit seiner Gründung durch den Basler Rat. Das Waisenhaus hatte den Auftrag, herumstreunende und bettelnde Kinder von der Strasse zu holen und zu einem gottesfürchtigen Leben und zu Arbeit zu erziehen. 1669, nur zwei Jahre nach der Gründung, zog das sogenannte "Zucht- und Waisenhaus" aus Platzgründen vom Steinenberg ins leerstehende Kartäuserkloster am Rhein. Hier hat es nun seit 350 Jahren seinen Sitz.

Der Name "Waisenhaus" und ein Grossteil der historisch wertvollen Gebäude aus der Klosterzeit sind erhalten geblieben, aber ansonsten hat sich viel verändert. Das ehemalige Waisenhaus hat sich zu einem modernen Kinder- und Jugendheim entwickelt, wo Kinder und Jugendliche aus belasteten Familiensituationen für eine gewisse Zeit Förderung und Betreuung erfahren. Heute sind rund 75 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 5 und 18 Jahren in insgesamt sieben Wohngruppen auf dem Gelände, in Aussenwohngruppen und im sogenannten Wohnexternat untergebracht. Unterdessen sind kaum noch Vollwaisen im Waisenhaus anzutreffen – dafür finden hier auch unbegleitete minderjährige Asylsuchende ein temporäres Zuhause. Zusätzliche pädagogische Angebote wie die familienergänzende Tagesbetreuung und ein Arbeitstraining/Time- Out Angebot für Jugendliche ergänzen den stationären Heimbereich. Nur durch ständigen Wandel kann das Waisenhaus seinem gesellschaftlichen Auftrag treu bleiben.

Oftmals unbekannt ist auch die Tatsache, dass das Waisenhaus-Areal heute auch eine Vielzahl von weiteren Institutionen beherbergt. Eine Kindertagesstätte, eine Privatschule, die Jugendberatungsstelle JuAr und die Musikwerkstatt sind nur einige der Angebote und Institutionen, die heute die Gebäude des ehemaligen Schweigeklosters der Kartäusermönche beleben. Seit 2017 gibt es im Waisenhaus sogar ein öffentliches Café, das Café Klostergärtli. Der Erhalt der kulturhistorisch wertvollen Gebäude gehört neben den Angeboten für Kinder und Jugendliche ebenfalls zum Auftrag des Waisenhauses.

Buch, Ausstellung und Tag der Ehemaligen

Das Jubiläumsbuch "Zuhause auf Zeit", das pünktlich zum Jubeljahr im Christoph Merian Verlag erschienen ist, gibt einen spannenden Rückblick auf die 350-jährige Geschichte und ermöglicht mit vielen Bildern und Interviews einen Einblick ins frühere Leben im Heim. Im April 2019 öffnet dann die Ausstellung "nicht DAHEIM daheim" ihre Tore. Sie schlägt den Bogen zwischen Vergangenheit und Gegenwart und thematisiert das Leben im Heim mit seinen vielen Facetten. Während der Ausstellung finden auch regelmässig öffentliche Führungen statt. Ein exklusiver Anlass für ehemalige Bewohnerinnen und Bewohner des Waisenhauses ist der Tag der Ehemaligen am 11. Mai. Das Waisenhaus ruft alle Ehemaligen dazu auf, sich zu melden und ihre Adresse anzugeben, damit sie persönlich dazu eingeladen werden können.

Das Waisenhaus entdecken und erleben

Während dem Jubiläumsjahr gibt es für Interessierte viele Möglichkeiten, einen Blick hinter die hohen Mauern des weitläufigen Areals zu werfen, die historischen Gebäude und Räume zu entdecken und mehr über das Leben auf dem Areal und im Heim früher und heute zu erfahren. Schon am 18. Januar bietet sich dazu mit der Basler Museumsnacht die nächste Gelegenheit. Die Schauspielerin Charlotte Heinimann und der ehemalige Waisenvater Peter Rietschin veranstalten stündlich Lesungen aus dem Jubiläumsbuch "Zuhause auf Zeit". Führungen zum Leben im Heim damals und heute sowie kunsthistorische Führungen mit einem Fokus auf die Zeit des Kartäuserklosters erlauben Einblick in sonst nicht öffentlich zugängliche Räume.

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