Wann werden Kopfschmerzen in der Schwangerschaft gefährlich?

Janine Karrasch
Janine Karrasch

Als würde Ihr Körper in der Schwangerschaft schon nicht genug leisten, kommen oft noch Kopfschmerzen dazu. Meist sind die jedoch vorübergehend und harmlos.

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Kopfschmerzen in der Schwangerschaft sind meist harmlos. - Depositphotos

Viele Frauen kennen das Problem: Kopfschmerzen während der Schwangerschaft. Oftmals sind sie harmlos und lassen sich mit einfachen Hausmitteln oder Medikamenten lindern. Doch manchmal können sie ein Warnsignal für ernsthafte gesundheitliche Probleme sein.

Wir zeigen Ihnen, wann Sie aufmerksam werden sollten.

Harmlose Spannungskopfschmerzen oder gefährliche Migräne?

Kopfschmerzen werden generell in zwei Kategorien unterteilt: primäre und sekundäre Kopfschmerzarten. Bei primären Kopfschmerzen ist der Schmerz selbst Symptom und «Erkrankung».

Bei sekundären Kopfschmerzen ist der Schmerz dagegen eine Begleiterscheinung – und weist auf eine andere Krankheit hin.

Schwangerschaft: Erste drei Monate sind Risiko-Zeit

Während der ersten drei Monate einer Schwangerschaft können die unterschiedlichsten Faktoren wie Stress, Schlafmangel, Übelkeit, Erbrechen und Dehydration Kopfschmerzen zur Folge haben. Solche Kopfschmerzen ähneln oft Spannungskopfschmerzen und äussern sich durch einen dumpfen Druck, der meist beidseitig auftritt.

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Migräne und Spannungskopfschmerzen treten häufig auf in einer Schwangerschaft. - Depositphotos

Auch Migräne kann in der Schwangerschaft vorkommen. Interessanterweise verbessern sich deren Symptome aber eher, so die übereinstimmende Beobachtung betroffener Frauen. Typisch für die Migräne sind einseitige, pulsierende Kopfschmerzen, oft begleitet von Übelkeit, Erbrechen, Licht- und Geräuschempfindlichkeit.

In den meisten Fällen sind die beiden beschriebenen Kopfschmerzarten eher harmlos. Umso wichtiger, die Situationen zu erkennen, in denen Kopfschmerzen ein Warnsignal für ernstere gesundheitliche Probleme darstellen.

Präeklampsie: Blutgerinnung in Gefahr

Dazu gehört eine besondere Form des Sekundenkopfschmerzes. Er könnte auf Präeklampsie verweisen – eine Schwangerschaftskomplikation, bei der auch hoher Blutdruck auftritt.

Wenn Ihre Schwangerschaftskopfschmerzen mit Schwindelgefühl, verschwommener Sicht oder blinden Flecken einhergehen, kontaktieren Sie daher umgehend Ihren Arzt. Auch Sprachstörungen, Taubheitsgefühle, starke Schwellungen oder Schmerzen im Oberbauch sind Warnsignale.

Präeklampsie beschädigt Organe wie Leber oder Nieren und, im Kontext Schwangerschaft besonders relevant, reduziert die Thrombozytenzahl im Blut – jene Zellen, die für Blutgerinnung stehen.

Andere gefährliche Zustände

Neben der Präeklampsie können sich auch andere Erkrankungen während der Schwangerschaft durch Kopfschmerzen äussern – in jedem dieser Fälle sollten Sie bei Verdacht unbedingt sofort zum Arzt. Dazu gehören das Idiopathische intrakranielle Hypertensionssyndrom (IIH) und das reversible zerebrale Vasokonstriktionssyndrom (RCVS).

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Kopfschmerzen in Kombination mit Schwindel und Sehstörungen sind ein Fall für den Arzt. - Depositphotos

Bei ersterem erhöht sich der Druck im Gehirn. Bleiben Sehstörungen und Übelkeit unbehandelt, ist eine dauerhafte Erblindung möglich.

Das reversible zerebrovaskuläre Konstriktionssyndrom verursacht plötzliche, starke Kopfschmerzen durch eine vorübergehende Verengung der Hirngefässe. Damit steigt das Risiko für Schlaganfälle und Hirnblutungen.

Bewältigung von Kopfschmerzen in der Schwangerschaft

Glücklicherweise lassen sich die meisten Kopfschmerzen während einer Schwangerschaft mit wenig Aufwand lindern. Oft reichen schon Hausmittel wie genügend trinken, Ruhe, frische Luft, leichte Bewegung und Entspannungsübungen.

schwangere und hebamme
Nehmen Sie Medikamente nur nach Rücksprache mit Arzt oder Hebamme ein. - Depositphotos

Auch ein kalter Waschlappen auf der Stirn, Massagen, Pfefferminzöl auf den Schläfen oder ein warmes Bad tun gut. Unbedingte Vorsicht ist dagegen bei Schmerzmitteln geboten – Paracetamol gilt als Mittel der Wahl, Ibuprofen ist nur im ersten und zweiten Trimester der Schwangerschaft erlaubt. Aspirin sollten Sie möglichst vermeiden.

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