Sind Eisenpräparate das Wundermittel gegen Periodenbeschwerden?
Die Periode ist für viele Frauen eine Zeit körperlicher und emotionaler Belastung. Kann ein einfaches Mittel wie Eisen Beschwerden lindern? Wir verraten es.

Sie sitzen an einem grauen Morgen am Frühstückstisch, fühlen sich schlapp, Ihre Gedanken kreisen und Sie fragen sich: «Warum bin ich eigentlich immer so müde, gerade jetzt, während meiner Periode?»
Ihr Körper verliert in diesen Tagen nicht nur Blut, sondern auch wertvolles Eisen, das für Ihre Energie und Ihr Wohlbefinden entscheidend ist. Da kommt schnell die Frage auf, ob zusätzliche Eisenpräparate das Leiden beenden könnnen. Wir haben nachgeforscht.
Kleines Spurenelement mit grosser Verantwortung
Eisen spielt eine zentrale Rolle bei der Bildung von Hämoglobin, dem Hauptprotein in unseren roten Blutkörperchen. Dieses Protein transportiert Sauerstoff durch unseren Körper.

Zudem ist Eisen auch an der Speicherung von Sauerstoff in den Muskeln sowie an zahlreichen Stoffwechselprozessen beteiligt, darunter die Energiegewinnung und die Funktion des Immunsystems.
Da unser Körper Eisen jedoch nicht selbstständig herstellen kann, muss es über die Nahrung aufgenommen werden.
Warum Eisen während der Periode so wichtig ist
Besonders bei starken oder langanhaltenden Blutungen wird der körpereigene Eisenspeicher schnell erschöpft. Die Folge ist ein Eisenmangel, mit oder ohne Blutarmut (Anämie).
Eines der häufigsten Anzeichen von Eisenmangel sind eine anhaltende Müdigkeit und Erschöpfung, da der Körper nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird. Auch Blässe der Haut und Schleimhäute sowie eine verminderte Leistungsfähigkeit können auf einen Eisenmangel hindeuten.

Besonders tückisch: Viele Frauen gewöhnen sich an diese Symptome und merken gar nicht, dass ein simpler Nährstoffmangel dahintersteckt.
Bessere Laune und Konzentration dank Eisenpräparaten?
Eisen hat auch eine wichtige Funktion bei der Produktion von Gehirnchemikalien wie Serotonin und Dopamin. Diese beeinflussen unsere Stimmung, unseren Fokus und die Regulierung unserer Emotionen.
Ein Mangel kann während des Menstruationszyklus zu «Gehirnnebel» oder niedriger Stimmung führen. Die Einnahme eines Supplements zur Normalisierung niedriger Eisenspiegel kann den mentalen Nebel lichten und das allgemeine Wohlbefinden verbessern.
Und auch von der Monatsblutung ausgelösten Schwindelanfällen sagen Sie mit den richtigen Eisenpräparaten den Kampf an.
Eisen richtig ergänzen – was Sie wissen sollten
Ob Sie Eisenpräparate brauchen, hängt von Ihrem individuellen Bedarf und Ihren Blutwerten ab. Besonders bei starken Blutungen oder bekannten niedrigen Eisenwerten kann eine gezielte Supplementierung sinnvoll sein.
Vereinbaren Sie einen Termin zur Blutabnahme und besprechen eine Behandlung mit Ihrem Arzt. Wichtig ist, Eisenpräparate regelmässig und nicht nur während der Periode einzunehmen, damit Ihre Speicher dauerhaft aufgefüllt werden.

Mittelchen gibt es in der Drogerie zuhauf. Doch in manchen Fällen, insbesondere bei der gefährlicheren Einsenmangelanämie, benötigen Sie «medizinisches» Eisen, vom Arzt verordnet.
Tipps für die optimale Eisenaufnahme
Eisen wird besser von Ihrem Körper verarbeitet, wenn Sie es zusammen mit Vitamin C einnehmen. Ein Glas Orangensaft ist nicht nur lecker, sondern wirkt hier Wunder.
Verzichten Sie möglichst auf Präparate mit unnötigen Zusatzstoffen und achten Sie darauf, dass Sie nicht gleichzeitig grosse Mengen Calcium zu sich nehmen. Denn dies kann die Eisenaufnahme deutlich hemmen.
Neben Nahrungsergänzungsmitteln hilft eine eisenreiche Ernährung, Ihren Bedarf zu decken: Rotes Fleisch, Hülsenfrüchte, grünes Gemüse und Vollkornprodukte sind hervorragende Quellen.
Eisen gegen Menstruationsbeschwerden: Gibt es dabei Risiken?
Eisenpräparate erscheinen also auf den ersten Blick als DAS Mittel gegen Menstruationsbeschwerden. Allerdings ist auch hier nicht alles Gold, was glänzt.
Marktübliche Eisenpräparate sind leider bekannt dafür, dass sie bei vielen Frauen zu Nebenwirkungen wie Übelkeit, Verstopfung, Durchfall oder Bauchschmerzen führen. Eine zu hohe Eisenzufuhr belastet zudem den Körper und beeinträchtigt die Aufnahme anderer wichtiger Nährstoffe wie Zink.

Besonders ohne ärztlich bestätigten Eisenmangel ist von einer vorsorglichen Einnahme abzuraten. In diesem Fall sollten Sie über alternative Möglichkeiten zur Linderung Ihrer Menstruationsbeschwerden nachdenken.
Versuchen Sie es mit einer Kombination aus Wärme, sanfter Bewegung und Entspannung. Eine Wärmflasche auf dem Bauch, ein warmes Bad oder gezielte Yoga- und Dehnübungen entspannen die Muskulatur und reduzieren Schmerzen.