Ist Margarine schädlicher als Butter?

Janine Karrasch
Janine Karrasch

Bern,

Die Debatte, ob Margarine oder Butter besser für unsere Gesundheit ist, tobt schon seit Jahren. Eine aktuelle Studie wirft nun neues Licht auf diese Frage.

margarine schüssel
Margarine oder Butter: Was ist gesünder? - Depositphotos

Margarine wurde ursprünglich als gesündere Alternative zu Butter angepriesen, da sie weniger gesättigte Fettsäuren enthält. Allerdings hat sich inzwischen gezeigt, dass die Transfette in der Margarine negative Auswirkungen auf unsere Gesundheit haben können.

Trotz strengerer Vorschriften bezüglich des Gehalts an Transfetten in Lebensmitteln bleiben also Bedenken. Und damit nicht genug: Für Verwirrung sorgen auch widersprüchliche Forschungsergebnisse zur Wirkung von Butter und anderen Milchprodukten auf unser Herz-Kreislauf-System.

Neue Erkenntnisse aus einer umfangreichen Langzeitstudie

Um mehr Klarheit zu schaffen, untersuchte eine kürzlich im «European Journal of Clinical Nutrition» veröffentlichte Studie den Zusammenhang zwischen dem Konsum von Butter, Margarine sowie nicht hydrierten Ölen (wie Olivenöl) und dem Risiko für Herzerkrankungen und Diabetes.

margarine geöffnet
Margarine schnitt in der zitierten Studie schlechter ab als Butter. - Depositphotos

Die Forscher analysierten Daten von 5000 Teilnehmern aus der sogenannten «Framingham Offspring Kohorte», die mehr als vier Jahrzehnte lang Informationen gesammelt hatte. Nach Ausschluss bestimmter Probanden konzentrierten sie sich auf die Auswertung von Daten von 2459 Personen.

Überraschende Ergebnisse: Mehr Margarine, höheres Risiko?

Die Studie zeigt: Der regelmässige Verzehr von Margarine kann das Risiko für Typ-2-Diabetes um 41 Prozent und für Herzkrankheiten um 29 Prozent steigern.

Bereits ein täglicher Konsum von mehr als 7 Gramm Margarine im Vergleich zu weniger als 2 Gramm war mit diesen erhöhten Risiken verbunden. Im Gegensatz dazu zeigte Butter in der Studie einen Zusammenhang mit einem um 31 Prozent geringeren Risiko für die Entwicklung von Typ-2-Diabetes.

Butter wirkte sich zudem positiv auf das «gute» HDL-Cholesterin und die Triglyceridwerte aus, was auf einen möglichen gesundheitlichen Vorteil hindeutet. Margarine hingegen hatte keine signifikanten Auswirkungen auf das Cholesterinprofil oder den Körperfettanteil der Probanden.

Was bedeutet das für unsere täglichen Essgewohnheiten?

Diese neuen Erkenntnisse tragen dazu bei, unsere Sicht auf Fette und ihre Rolle in unserer Ernährung zu verändern.

butter in schüssel
Ab und zu ein wenig Butter ist durchaus okay. - Depositphotos

Wer gerne Butter isst, kann dies möglicherweise ohne schlechtes Gewissen tun. Allerdings nur, solange es in Massen geschieht und im Rahmen einer insgesamt ausgewogenen Ernährung steht.

Für Margarinenliebhaber ist es ratsam, nach und nach auf Produkte ohne Transfette umzusteigen. Und wer das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes senken möchte, sollte zu nicht hydrierten Ölen wie Oliven- oder Distelöl greifen.

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Kommentare

User #1660 (nicht angemeldet)

Margarine ist bestimmt gesünder und verträglicher als die Butter, welche man beim Grossverteiler heutzutage kauft. Auch preiswerter. Hauptsache es ist kein Palmöl drin! LOL.

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