Konfetti im Haar, schräge Guggenmusik im Ohr und klebriges Getränk in der Hand. Mit dem Start der Fasnacht schlagen viele Herzen höher. Eine Liebeserklärung.
Fasnacht
Egal ob als Kaktus wie Nau.ch-Redaktorin Alexandra Aregger, oder als Teddybär: Die Fasnacht ist das Grösste! - Nau, Keystone
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Mit dem Schmutzigen Donnerstag beginnt in vielen Kantonen die Fasnacht.
  • Der Lärm, die Masse und das vermeintliche Besäufnis halten viele fern.
  • Doch die Fasnacht bietet allen Grund, sich in sie zu verlieben. Ein Kommentar.

Wo die Gassen sonst schon eng sind, strömen in den nächsten Tagen Tausende bunte Fasnächtler hindurch. Sie schmeissen mit Konfetti nur so um sich, kennen keinen Lautstärke-Pegel und Alkohol fliesst schon Morgens um fünf.

Ist die Fasnacht deswegen zum Davonrennen? Im Gegenteil! Denn die soeben erwähnten Punkte machen die Fasnacht für mich zu dem, was sie ist: Die schönste Jahreszeit. Oder wie wir in Luzern sagen: «Rüüdig schöön.»

Falsche Töne und eine Woche Ausnahmezustand

Zugegeben, wer in Luzern aufwächst, kommt gar nicht um die Fasnacht herum. Und auch als eingefleischte Fasnächtler brauchen wir nach der Intensivwoche vom Schmutzigen Donnerstag bis zum Aschermittwoch eine Erholungs-Kur.

Fasnacht
Konfetti, laute Guggenmusik und verstopfte Gassen gehören zur Fasnacht wie der Weisswein zum Fondue.
Fasnacht
In vielen Städten und Dörfern zeigen die Kleinen an den Kinderumzügen ihre tollen Kostüme.
Fasnacht
Schon Wochen davor werden Fenster und Häuser mit Sujets und Figuren der Fasnacht geschmückt.
Fasnacht
Tradition wird an der Fasnacht hochgeschrieben: In Kriens LU tragen die «Wöschwiber» oder «Buurewiber» traditionelle Holzmasken.
Fasnacht
Genauso wichtig ist das Handwerk. Maskenbauer benötigen für die Herstellung einer einzigen Maske bis zu 20 Stunden.
Fasnacht
Und was bleibt wochenlang in Hosentaschen und Wohnungsecken liegen?
Morgestraich in Basel.
Wenn am Fasnachtsbeginn in Basel am Montag um vier Uhr zum Morgestraich die Strassenbeleuchtung erlischt, erhellen neben den Sujet-Laternen der Cliquen unzählige «Kopfladärne» auf den Larven der Aktiven die Szenerie.
Fasnacht
An den vielen Fasnachts-Umzügen werden politische Themen aufs Korn genommen.
Fasnacht
Die bunten und kreativen Kostüme kennen an der Fasnacht (fast) keine Grenzen.
Fasnacht
Auch Vierbeiner werden ab und zu geschmückt.
Fasnacht
Auch die Queen taucht regelmässig unter der Fasnachts-Meute auf...
Fasnacht
... oder Klima-Aktivistin Greta Thunberg tauchte bereits im vergangenen Jahr auf.
Fasnacht
Mächtig ins Zeug legen sich auch die Tessiner, wie hier an einem Umzug in Bellinzona.
Fasnacht
In dem Sinne: Eine schöne Fasnacht 2020!

Doch dass die «Guuggen» gerne mal den Ton verfehlen, gehört dazu. Denn nach monatelanger Vorfasnacht sind die bemalten Trompeter und Pauken-Hauer müde und überdreht. Sie haben wenig Schlaf, dafür umso mehr Spass.

Wer sich über die verstopften Gassen mit versperrenden Bären-Kostümen und üppigen Fasnachtswagen nervt, kann sich auch einfach in die Beizen verkriechen.

Fasnacht
Eng, enger, Luzerner Fasnacht. - Keystone

Denn auch wenn da die Bedienung über etliche grölende Kostümierte klettern muss: Irgendwie findet man ein einer fasnächtlichen Beiz immer Platz. Und auch da gerät man in den rhythmischen Bann von unzähligen kleinen Formationen und selbst-gebastelten Instrumenten.

Was halten Sie von der Fasnacht?

Und zu guter Letzt: Eine Woche Ausnahmezustand schadet keiner Stadt. Gerade im katholisch-konservativen Luzern, mit den striktesten Öffnungszeiten des Landes und einer rein bürgerlich-männlichen Regierung.

Ich verkleide mich dieses Jahr als Disco-Kugel. Und Sie?

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

SchlafAusnahmezustandFasnachtWeihnachtenGeburtstag