In der Schule, im Auto oder am Bürotisch - Dauersitzen gilt als neue Volkskrankheit. Wir erklären, was Sache ist und wie du dein Gesundheitsrisiko minimierst.
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Unter Erwerbstätigen sind Schmerzen im Bewegungsapparat weit verbreitet. - Pexels
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Das Wichtigste in Kürze

  • Zu viel und zu langes Sitzen kann Haltungsschäden hervorrufen.
  • Ein ergonomischer Arbeitsplatz beugt Verletzungen und chronische Schmerzen vor.
  • Groupe Mutuel setzt sich schweizweit für ergonomische Arbeitsplätze ein.

Der Mensch sitzt bis zu 3'000 Stunden pro Jahr. Diese Trägheit hat einen grossen Einfluss auf den Körper. Haltungsschäden durch Dauersitzen sind bei uns ein weitverbreitetes Problem. Gerade bei Schreibtischarbeit entsteht durch das leichte Anheben der Schultern ein Ungleichgewicht im Körper.

Doch wie wirkt sich die antrainierte Bequemlichkeit auf unseren Körper aus? Wir erklären dir, was die Gefahren sind und wie du deinen Bewegungsapparat gesund hältst.

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Die Einschulung beginnt in der Regel mit sieben Jahren. Von da an bleiben die Knie täglich gebeugt, und zwar für mehrere Stunden. - pexels

Sitzen macht krank

Eine Gesundheitsstudie aus Spanien von 2007 untersuchte die Folgen des Dauersitzes. Die Resultate sind ernüchternd: Sitzen fährt den Stoffwechsel herunter und erhöht das Risiko auf Krankheiten wie Diabetes oder Übergewicht. Und das mit jeder Stunde.

Zudem laufen Dauersitzende Gefahr Schulter-, Rücken- und Nackenprobleme zu entwickeln. Diese gehören zu den grössten Leiden der Schweizer Bevölkerung und kommen oft von der fehlenden Ergonomie am Arbeitsplatz.

Der Mensch müsste eigentlich aufgrund seiner Körperstatur jeden Tag eine bestimmte Anzahl an Kilometer zurücklegen. Stattdessen verbringt dieser fast 80 Prozent des Tages im Sitzen. Gerade bei Büroarbeit empfehlen sich kleine Pausen und bewusst eingeplantes Strecken und Dehnen.

Ergonomie
Ergonomie wird vom griechischen Begriff «Ergos» abgeleitet und bedeutet so viel wie «Arbeit» oder «Werk». - unsplash

Mobiliar muss richtig eingestellt werden

Der Begriff Ergonomie stammt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie Gestalten und Anpassen der Arbeitsbedingungen und -anforderungen an die Bedürfnisse und Fähigkeiten des arbeitenden Menschen.

Die heutigen Büros sind meist mit qualitativ hochstehendem Mobiliar ausgestattet. Um allerdings beschwerdefrei arbeiten zu können, braucht es die richtige Anwendung.

Der Bürostuhl sollte so eingestellt werden, dass die Fusssohlen vollständig den Boden berühren. Bei kleineren Menschen mit nicht verstellbaren Tischen kann bei unpassender Sitzhöhe ein Fusshocker herbeigezogen werden. Beim Sitzen sollten die Oberschenkel bis auf wenige Zentimeter auf der Bürostuhlsitzfläche aufliegen. Der Abstand zwischen der Kante des Stuhles und den Kniekehlen beträgt idealerweise zwei Finger breit.

Entscheidend bei der Sitzhaltung ist ausserdem der Winkel zwischen Ober- und Unterschenkel sowie zwischen Oberschenkel und Rumpf. Dieser sollte mindestens einen 90-Grad-Winkel ergeben. Auch bei der Position des Bildschirms kann ein rechter Winkel zum Fenster hin gewählt werden. Das bedeutet, dass sich das Fenster seitlich des Bildschirmes befindet und damit störende Reflexe vermeiden kann.

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Nicht nur ein Workout-Instrument: Der Gymnastikball ist ein beliebtes Sitzmittel. Aber Vorsicht, längeres Sitzen schadet dem Rücken. - pexels

Ein Arbeitsplatz auf Augenhöhe

Wer einen verstellbaren Bildschirm hat, sollte diesen so einstellen, dass dessen Unterkante den Tisch berührt. Eine optimale Monitor-Neigung ist erst dann gewährleistet, wenn ein senkrechter Blick möglich ist. Der obere Bildschirmrand würde sich somit eine Handbreit unter der Augenhöhe befinden.

Zwischen Bildschirm und Kopf genügt eine Armlänge an Distanz. Wem das zu weit entfernt ist, sollte mit der Zoom-Funktion oder allenfalls mit einer PC-Brille nachhelfen.

Die Tischhöheregel besagt: Ellbogenhöhe gleich Tischhöhe plus Tastaturhöhe. Wenn die Ellbogen locker auf dem Tisch aufliegen, ohne dabei die Schultern anheben zu müssen, ist die ideale Tischhöhe erreicht.

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Ein ergonomischer Arbeitsplatz fördert nicht nur die physische Gesundheit, sondern auch das psychische Wohlbefinden. - Pexels

Vorbeugen ist einfacher als heilen

Die krankheitsbedingte Absenz eines Mitarbeitenden geht ins Geld. Im Durchschnitt belaufen sich die Kosten für ein Unternehmen täglich pro Person zwischen rund 600 und 1'000 Franken.

Mit dem Programm CorporateCare engagiert sich Groupe Mutuel unter anderem für ergonomisches Arbeiten in der ganzen Schweiz. Die Hauptziele sind dabei Reduktion der Absenzkosten, Steigerung von Präsenz und Leistung der Mitarbeitenden sowie das Vorbeugen von Krankheits- und Unfallrisiken. Konkrete Massnahmen und Verbesserungen findest du hier.

Rund 200 ausgebildete Spezialisten kümmern sich um die Umsetzung in deinem Betrieb. Groupe Mutuel gibt jedem Unternehmen die Werkzeuge und das Wissen, um seine Mitarbeitenden am Arbeitsplatz optimal unterstützen zu können.

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