Skrupellose Händler werben oft online mit viel zu jungen, häufig auch kranken Hunden. VIER PFOTEN erklärt, worauf Sie bei der Anschaffung achten sollten.
Tierschutz
Die globale Tierschutzorganisation VIER PFOTEN macht mit der Kampagne «SÜSS. SCHNELL. KRANK.» auf die tierquälerische Praxis von skrupellosen Welpenhändlern - meist aus Osteuropa - aufmerksam. - VIER PFOTEN

Das Wichtigste in Kürze

  • Gerade auf Online-Portalen boomt der Welpenhandel. Das birgt Gefahren für die Tiere.
  • Viele der dort angebotenen Hunde stammen aus grausamen osteuropäischen «Hundefabriken».
  • Dort werden die Tiere massenweise produziert und krank in die Schweiz transportiert.
  • VIER PFOTEN kämpft mit der Kampagne «SÜSS. SCHNELL. KRANK.» gegen den Welpenhandel.
Ad

«Jöö!» ist wohl eine der häufigsten Reaktionen auf einen herzigen Welpen. Die kleinen Fellknäuel werden von Gross und Klein schnell ins Herz geschlossen.

Die Anschaffung des kleinen Lebewesens sollte jedoch gut überlegt sein. Schliesslich geht damit eine grosse, jahrelange Verantwortung einher. Besonders Anzeigen auf Online-Portalen sind mit Vorsicht zu geniessen.

Kampagne animiert zur Vorsicht bei Online-Welpenkäufen

Yasmine Wenk, Kampagnen-Koordinatorin Haustiere bei der Tierschutzorganisation VIER PFOTEN Schweiz, warnt: «Wenn Sie sich für einen Welpen interessieren, dann kaufen Sie bitte niemals unüberlegt. Gerade bei Spontankäufen online kann es passieren, dass man auf auf einen illegalen Welpenhändler hereinfällt.»

Tierschutz
Fragt der Händler nicht nach, wie, wo oder mit wem Sie wohnen, sollte Vorsicht geboten sein. - Depositphotos

Mit der Kampagne «SÜSS. SCHNELL. KRANK.» macht VIER PFOTEN auf die Risiken des Onlinekaufs von Welpen aufmerksam.

Zugleich soll möglichen Käuferinnen und Käufern geholfen werden, bei der Anschaffung ihres neuen Familienmitglieds die richtigen Fragen zu stellen. VIER PFOTEN hat dazu eine Checkliste erstellt, die hier heruntergeladen werden kann. Folgende Punkte weisen auf illegalen Welpenhandel hin.

Hunde werden viel zu jung weitergegeben

Der Tierschutzverordnung zufolge dürfen Welpen in der Schweiz frühestens ab dem Alter von acht Wochen von ihrer Mutter getrennt werden. Die Tiere aus illegalen Zuchtstellen hingegen werden bereits nach wenigen Wochen weitergegeben.

Haben Sie schon einen Welpen online gekauft?

Der Händler bietet keinen Kaufvertrag an

Die Elterntiere und Welpen eines illegalen Händlers werden wie «Ware» behandelt. Beim Kauf eines Welpen wird jeweils ein Kaufvertrag abgeschlossen. Ist dies nicht der Fall, können Sie sich sicher sein, dass es sich um einen illegalen Tierhändler handelt.

Hier stellt Ihnen VIER PFOTEN einen Muster-Kaufvertrag zur Verfügung. Darin lassen sich alle Angaben zum Welpen und die Personalien des Verkäufers festhalten.

Tierschutz
Ist das Inserat zum Welpen-Verkauf in fehlerhafter Sprache geschrieben? Dann handelt es sich mit grosser Wahrscheinlichkeit um einen illegalen Händler. Kontaktieren Sie in einem solchen Fall die Behörden. - Depositphotos

Wichtig: Achten Sie unbedingt darauf, dass im Vertrag die ID oder Passnummer des Händlers korrekt festgehalten wird. Nur so kann der Verkäufer später noch gefunden werden.

Der Welpe kann vor der Übergabe nicht besichtigt werden

Stutzig sollten Sie auch dann werden, wenn der Welpe und dessen Mutter vor der Übergabe nicht besichtigt werden können. Apropos Übergabe: Soll diese auf einem Parkplatz, in einem Hinterhof oder an einem Bahnhof stattfinden, handelt es sich um einen unseriösen Händler.

Tierschutz
Falls sich der Händler mit den Informationen zum Welpen zurückhält, sollten die Alarmglocken läuten. In diesem Fall steht das Tierwohl garantiert nicht an erster Stelle. - Depositphotos

Jeder gekaufte Welpe bedeutet, dass viele weitere nachgezüchtet werden – und das unter qualvollen Bedingungen. Es gilt, umfangreiche Nachforschungen anzustellen und die korrekten Unterlagen zu besorgen. Sollten Sie also ein ungutes Gefühl haben, dann zögern Sie nicht, umgehend die Behörden zu kontaktieren.

Welpen kommen krank in der Schweiz an

Häufig stammen die Hunde aus Welpenfabriken – auch Vermehrerstationen genannt. Meist in Osteuropa, wie etwa Bulgarien, Rumänien, Tschechien oder in der Slowakei, werden die Hunde wie am Fliessband produziert.

Die Tiere werden in viel zu kleinen, schmutzigen Verschlägen gehalten und nie von einem Tierarzt untersucht. Sobald sie in der Schweiz ankommen, befinden sie sich bereits in einem miserablen Gesundheitszustand. Kaum im neuen Daheim angekommen, kommt es nicht selten vor, dass sie sterben. Auch für die neuen Besitzer ist das ein extrem trauriges Erlebnis.

Tierschutz
Im Internet angebotene Welpen werden in Osteuropa häufig in viel zu kleinen Käfigen gehalten. - VIER PFOTEN

Mit der Kampagne «SÜSS. SCHNELL. KRANK.» kämpft VIER PFOTEN gegen diesen grausamen, illegalen Welpenhandel.

Sind Sie auf der Suche nach einem Welpen? Dann informieren Sie sich zuerst beim Tierschutz. In Tierheimen können es Hunde jeweils kaum erwarten, in ein liebevolles Zuhause aufgenommen zu werden.

Ad
Ad