Die Situation im Jemen hat sich im vergangenen Jahr drastisch verschlechtert. Wegen des Bürgerkriegs warnt die UN vor einer weiteren Zuspitzung der Versorgungssituation.
Durch den Bürgerkrieg ist der Zugang zum Jemen stark eingeschränkt.
Durch den Bürgerkrieg ist der Zugang zum Jemen stark eingeschränkt. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Jemen herrscht derzeit eine grosse Nahrungsmittelkrise.
  • Die Situation dürfte sich laut UN im vom Bürgerkrieg geplagten Land noch verschärfen.

Angesichts des verheerenden Bürgerkriegs im Jemen haben die Vereinten Nationen vor einer weiteren Zuspitzung der Versorgungssituation gewarnt. «Der Jemen bleibt mit Abstand die grösste Nahrungsmittelkrise», heisst es in einem Bericht, den die UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation FAO als Teil eines Netzwerks internationaler Partner am Donnerstag in Rom vorstellte.

«Die Situation wird sich voraussichtlich verschlechtern, vor allem wegen des eingeschränkten Zugangs (in das Land), dem Zusammenbruch der Wirtschaft und dem Ausbruch von Krankheiten.» Neben dem Südsudan war der Jemen dem Bericht zufolge das Land, in dem sich die Situation im vergangenen Jahr am stärksten verschlechtert hat.

Weltweit hatten im vergangenen Jahr fast 124 Millionen Menschen in 51 Ländern der Welt zu wenig zu essen, standen vor oder litten gar an Hungersnot – das waren mehr als 2016, als die Zahl bei 108 Millionen lag. 31,6 Millionen davon lebten dem Bericht zufolge im Südsudan, in Nigeria, Somalia und im Jemen – den Ländern, in denen die Krisen am schwerwiegendsten waren. Immer mehr Frauen und Kinder sind auf Hilfe angewiesen. Als unterernährt gelten sogar 815 Millionen Menschen auf der Welt, wie ein FAO-Bericht im vergangenen Jahr feststellte.

«Konflikt bleibt der Haupttreiber für Nahrungsmittelkrisen», heisst es in dem Bericht. Am Horn von Afrika kommen Trockenperioden verschärfend hinzu, wie sie auch in diesem Jahr wieder für Somalia vorhergesagt werden. Im vergangenen Jahr konnte dort gerade noch eine Hungersnot verhindert werden.

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