Eine Hilfsorganisation hat erfolgreich verhindern können, dass gerettete Flüchtlinge nach Libyen zurückgebracht werden.
Eine Hilfsorganisation konnte erfolgreich verhindern, dass 200 Flüchtlinge zurück nach Libyen gebracht werden.
Eine Hilfsorganisation konnte erfolgreich verhindern, dass 200 Flüchtlinge zurück nach Libyen gebracht werden. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Hilfsorganisation hat verhindert, dass 200 Flüchtlinge zurück nach Libyen gebracht werden.
  • Die Küstenwache hat sie dafür mit Waffen bedroht.
  • Das Schiff ist in Sizilien beschlagnahmt worden.

Wieder ist in Italien ein Rettungsschiff für Flüchtlinge einer Hilfsorganisation beschlagnahmt worden. «Man wirft uns kriminelle Machenschaften sowie die Begünstigung illegaler Migration vor», schrieb der Gründer der Hilfsorganisation Proactiva Open Arms, Oscar Camps, in der Nacht zum Montag auf Twitter. Der Beschlagnahmung war eine Konfrontation mit der libyschen Küstenwache vorausgegangen.

Die Küstenwächter hätten die privaten Seenotretter mit Waffen bedroht, hatte die Hilfsorganisation berichtet. Weil sie gerettete Frauen und Kinder am Donnerstag 73 Seemeilen vor der libyschen Küste nicht den Libyern übergeben wollten, hätten diese mit Schüssen gedroht.

In Sizilien beschlagnahmt

Dem Schiff mit mehr als 200 Menschen an Bord sei danach die Einfahrt in einen sicheren Hafen in Europa verweigert worden, und es habe mit Menschen in kritischem Zustand auf hoher See bleiben müssen, hatte Camps erklärt. Am Freitagabend hatte die italienische Küstenwache dem Schiff dann den Hafen in Pozzallo auf Sizilien zugewiesen. Dort wurde das Schiff nun beschlagnahmt.

Die Beschlagnahme sei von Catanias Staatsanwalt Carmelo Zuccaro angeordnet worden, berichteten italienische Medien. Im vergangenen Jahr hatte dieser die Diskussion über private Seenotretter mit Äusserungen angeheizt. Er hatte einigen Helfern unterstellt, direkte Kontakte zu libyschen Schleppern zu haben und sogar von diesen finanziert zu werden.

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