FIS äussert sich zu heftigen Kritik nach Debakel bei Parallel-Rennen

Die Parallel-Rennen an der WM in Cortina (I) sorgen für einen Eklat. Nun äussert sich der Skiverband FIS zur teils heftigen Kritik der Fahrer.

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SRF - Marco Odermatt kritisiert nach dem Ausscheiden die Kurssetzung.

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei der Weltmeisterschaft in Cortina d'Ampezzo kommt es erneut zu einem Skandal-Rennen.
  • Nach dem Super-G der Männer wird auch der Parallel-Event zu einer Lotterie.
  • Die Fahrer reagieren genervt. Jetzt bezieht auch die FIS Stellung dazu.

Schon während dem Rennen ist für SRF-Kommentator Stefan Hofmänner klar: «Das ist ein Desaster.» Er spricht von den Verhältnissen beim Parallel-Rennen an der Ski-WM in Cortina. Und seine Kritik wird von den Fahrer bestätigt.

«Das ist das unfairste Rennen meines Lebens», findet Federica Brignone im SRF-Interview. Und sagt: «Ich bin wirklich wütend, aber es ist nun jetzt mal so und ich muss es akzeptieren.»

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SRF - Federica Brignone wird die Kritik bei den Verantwortlichen anbringen. Aber: «Sie haben noch nie auf uns Athletinnen gehört.»

Marco Odermatt, der nach einem Hundertstel-Drama ausscheidet, findet klare Worte: «Es sind zwei unterschiedliche Kurse. Die Veranstalter müssten sich da etwas überlegen.»

Der Renndirektor der FIS, Markus Waldner, beichtet nach dem Skandal: «Es war nicht fair. Wir sind nicht glücklich damit.» Hintergrund: Der rote Kurs ist deutlich schneller.

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Wer im zweiten Lauf auf diesem starten kann, hat deutliche Vorteile. Der Maximalrückstand nach Durchgang eins liegt nämlich bei einer halben Sekunde.

Die wärmeren Temperaturen hätten eine entscheidende Rolle gespielt, so Waldner. Für fairere Bedingungen hätte man die Tore versetzen müssen. «Aber dann wäre auf einmal der rote Kurs langsamer gewesen», so der Südtiroler.

Markus Waldner, Renndirektor der FIS, sieht sich erneut heftiger Kritik ausgesetzt. - keystone

Für Waldner ist klar: «Wir müssen an den Regeln arbeiten und evaluieren, wie wir mit diesem Event weitermachen wollen.»

Etliche Athleten wie Wendy Holdener oder Bronze-Gewinner Loïc Meillard beziehen nach dem Eklat auf Instagram Stellung. «Glücklich mit meiner Leistung – schlecht, dass es nicht fair war», so Holdener. «Sehr glücklich, dass ich mit einer weiteren Medaille von diesem Rennen davongekommen bin», findet Meillard.

Bereits heute Mittwoch geht es an der Ski-WM weiter mit dem nächsten Rennen. Der Team-Event – wo die Schweiz die Favoritenrolle auf Gold einnimmt – steht an. Für die FIS eine erste Chance, auf eine Art Wiedergutmachung.