Hatte Lance Armstrong einen Motor im Velo?

Ex-Radstar Lance Armstrong wird bereits vor Jahren des Dopings überführt. Doch hat der US-Amerikaner auch sonst betrogen?

Den Doping-Missbrauch hat Lance Armstrong gestanden. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Neue Vorwürfe aus Frankreich werden gegen Lance Armstrong laut.
  • Der Ex-Radprofi soll mit einem Motor im Velo betrogen haben.

Die Erfolge von Lance Armstrong wurden längst aus den Siegerlisten der grossen Velo-Rundfahrten gestrichen.

Der siebenfache Sieger der Tour de France hat gedopt – und hat dies auch gestanden. Seine Triumphe zwischen 1999 und 2005? Allesamt aberkannt!

Lance Armstrong musste alle seien Titel an der «Grand Boucle» zurückgeben. - Keystone

Doch jetzt packt der ehemalige Chef der französischen Anti-Doping-Agentur aus. Und unterstellt dem US-Amerikaner noch einen anderen Bschiss. Jean-Pierre Vardy behauptet: «Es war nicht das EPO, das den Unterschied ausmachte.»

Doping-Experte: «Als würde er einen Knopf drücken»

«Ich glaube, Lance Armstrong benutzte einen Motor», ist Vardy überzeugt. Diese mechanische Hilfe habe er mit einem Griff unter den Sattel aktiviert.

«Es ist immer die gleiche Bewegung, als würde er einen Knopf drücken», so Vardy über die TV-Bilder aus dieser Zeit.

Startet Lance Armstrong einen Motor unter dem Sattel?

Bei grossen Bergetappen kam es nicht selten vor, dass Armstrong mit einem Antritt die ganze Konkurrenz in den Schatten stellte. «Damals haben fast alle gedopt. Ich war also auch so der Beste», erklärt Armstrong diese Leistungen.

Leistungen von Lance Armstrong werfen Fragen auf

Neben Vardy haben auch andere Experten ihre Zweifel an dieser Aussage. Der ehemalige Rad-Profi Thomas Voeckler vermutet ebenfalls, dass Armstrong auch technische Hilfsmittel verwendete.

Thomas Voeckler ist heute als TV-Experte tätig. - Keystone

«Lance Armstrong hatte Komplizen auf allen Levels, er genoss eine Sonderbehandlung», so Doping-Experte Vardy.

Für ihn ist es absolut denkbar, dass ein Bschiss dieser Art schon vor 20 Jahren möglich gewesen ist. «Mehrere Experten konnten sich seine damaligen Leistungen nicht erklären – auch nicht mit EPO.»