Mercedes: Führt verpatzter Saisonstart zu Radikal-Umbau für 2023?

Trotz intensiver Bemühungen bekommt Mercedes sein Formel-1-Auto nicht in den Griff. Für 2023 ist deshalb auch ein totales Umdenken ein Thema.

George Russell (Mercedes) beim Aserbaidschan-GP der Formel 1. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Mit dem Kampf um den WM-Titel hat Mercedes in dieser Saison wohl nichts zu tun.
  • Die Silberpfeile sind nicht konkurrenzfähig – das Auto hat konzeptuelle Probleme.
  • Für 2023 denkt man nun sogar an einen radikalen Umbau.

Muss Mercedes für die kommende Saison ein gänzlich neues Auto bauen? Die Silberpfeile haben für die Regel-Revolution 2022 mit dem W13 fleissig experimentiert. Nach etwas mehr als einem Drittel der Saison sieht das allerdings nach einem Fehlschlag aus.

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Denn der neue Renner von Rekord-Weltmeister Lewis Hamilton und Teamkollege George Russell ist nur phasenweise wirklich flott. Zumeist kämpfen die beiden Briten mit enormem «Porpoising», was auch zu körperlichen Problemen führt.

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Sky Sports F1 - Am Mercedes von Lewis Hamilton ist das Porpoising gut zu erkennen.

Zwischenzeitlich sah es so aus, als hätte man das Problem im Griff: Beim Barcelona-GP waren die beiden Mercedes-Piloten durchaus konkurrenzfähig. In Monaco und Aserbaidschan hingegen war das Bouncing wieder ein grosses Problem.

Grundlegendes Umdenken nicht ausgeschlossen

Mittlerweile scheint man in Brackley auch bereit zu sein, die Grundkonzepte am W13 zu hinterfragen. «Wir sehen uns alle möglichen Lösungen an», bestätigt Teamchef Toto Wolff gegenüber «Motorsport.com».

George Russell und Lewis Hamilton (Mercedes) beim Aserbaidschan-GP der Formel 1. - keystone

Dabei sei den Mercedes-Ingenieuren nichts heilig, so der Österreicher: «Wir sehen uns alles an und werden das Auto in den Griff kriegen. Wenn wir die Probleme nicht kurzfristig lösen können, weil sie konzeptuell sind, dann passiert das über die nächsten Monate.»

Mercedes experimentiert auf der Suche nach Antworten

«Ich denke, wir wissen, was die Grundursache für unsere fehlende Leistung ist», meint der Teamchef. «Aber wir haben noch keine Antwort, was die beste Lösung ist. Damit experimentieren wir im Moment herum.»

Toto Wolff, Teamchef von Mercedes, im Gespräch mit George Russell (r.) beim Miami-GP der Formel 1. - keystone

Der Österreicher glaubt daran, dass Mercedes eine Lösung finden kann – richtet das Augenmerk aber schon auf 2023. «Ich möchte das Auto für die nächsten Monate hinkriegen – und für nächstes Jahr. Die Erkenntnis ist wichtiger als eine kurzfristige Optimierung.»