Lewis Hamilton bei Ferrari schon unter Druck? Scuderia-Ikone warnt
Ferrari ist für die meisten Formel-1-Piloten ein Traum – aber auch mit enormem Druck verbunden. Eine Scuderia-Ikone nimmt Neuzugang Lewis Hamilton in Schutz.

Das Wichtigste in Kürze
- Lewis Hamilton kommt bei Ferrari weiter nur langsam in die Gänge.
- Zuletzt zwickte es beim Monaco-GP am Boxenfunk bei Ferrari.
- Ex-Ferrari-Pilot Rubens Barrichello weiss, wie schwer es bei der Scuderia sein kann.
Die erste Saison von Lewis Hamilton bei Ferrari ist bereits zu einem Drittel vorbei. So richtig angekommen ist der Formel-1-Rekordweltmeister bei der Scuderia immer noch nicht. Zwar sorgte er in China mit seinem Sprint-Sieg für das erste Highlight. Zum grössten Teil steht der 40-Jährige aber im Schatten von Teamkollege Charles Leclerc.
Obendrein klappt die teaminterne Kommunikation zwischen Hamilton und der Boxenmauer bislang noch nicht astrein. Beim Miami-GP schimpfte er über fehlende Team-Arbeit – und auch zuletzt in Monaco gab es Funk-Zoff: Lewis Hamilton wollte wissen, wie gross der Rückstand zur Spitze ist.

Renningenieur Riccardo Adami gibt stattdessen die Rundenzeiten der Top-3 weiter. Darauf faucht Hamilton: «Du beantwortest meine Frage nicht, aber das ist eigentlich egal.» Die knappe Antwort aus der Box: «48 Sekunden.» Dann herrscht Stille – auch auf die Frage, ob man sauer auf ihn sei, erhält Hamilton keine Antwort.
«Ferrari ist mental das schwierigste Team»
Spürt man in Maranello nach einem mässigen Saisonstart die Anspannung? Ex-Ferrari-Star Rubens Barrichello kann das nachvollziehen – aus eigener Erfahrung. Der Brasilianer fuhr selbst sechs Jahre für die Scuderia. Er geniesst als Wingman von Rekordweltmeister Michael Schumacher noch heute Legenden-Status in Fiorano.

«Aus meiner eigenen Zeit bei Ferrari kann ich versichern: Es ist mental das schwierigste Team, für das man fahren kann», so der 53-Jährige gegenüber «PokerScout». «Die Tifosi unterstützen dich fanatisch. Aber du spürst die ganze Zeit den Druck, der auf dir lastet», erinnert sich der elfmalige Grand-Prix-Sieger.
Wie viel Druck lastet auf Lewis Hamilton?
Bei Hamilton sei dieser Druck durch die immensen Erfolge in seiner Karriere nochmals höher. «Er ist jemand, dem sowieso jeder folgt – jeder weiss, wer Sir Lewis ist. Es ist unfassbarer Druck – und es ist nicht einfach in Italien», so der Brasilianer. «Es braucht eine enorme mentale Fähigkeit.»

«Dieser Druck, wenn man für Ferrari fährt, kommt von aussen», so Barrichello weiter. Auch die Mitarbeiter im Team würden ihn spüren. «Aber wenn man Zeit im Werk in Fiorano verbringt, mit den Ingenieuren und Analytikern arbeitet, das ist unglaublich. Es gibt so viele Dinge zu tun, und es macht einfach Spass.»