FC Basel: Der FCB muss zeigen, dass er giggerig auf den Titel ist!

Trotz viel Klasse dümpelt der FC Basel im Tabellenmittelfeld herum. Wollen die Bebbi um den Titel mitreden, müssen sie jetzt richtig Gas geben. Ein Kommentar.

Valentin Stocker und der FC Basel verlieren bei Meister YB mit 1:2. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der FC Basel hat in dieser Saison aus sechs Spielen erst sieben Punkte geholt.
  • Nach dem 1:2 gegen YB am Samstag, liegen die Bebbi schon acht Punkte hinter dem Leader.
  • Trainer Ciriaco Sforza ist jetzt gefordert.

Aufwachen, FC Basel!

Dass der FCB kicken kann, hat er am Samstag in Bern in der ersten Halbzeit gezeigt. Doch dann baut das Team mehr und mehr ab. Und macht nach der Pause nicht mehr den Eindruck, das Spiel gegen YB unbedingt gewinnen zu wollen.

YB steigert sich beim 2:1-Sieg gegen den FC Basel nach der Pause. - Keystone

Nach dem Spiel tönt es so. «Wir brauchen Zeit» oder «auf Junge zu setzen, ist Teil der Strategie» – dass will der Fan nicht hören. Schon gar nicht nach Niederlagen. Mit Floskeln nach dem Match gewinnt man keine Punkte.

Dabei hätte die Basler Mannschaft auf dem Papier durchaus die Qualität, um Meister YB Paroli bieten zu können.

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Kann der FC Basel Meister YB den Titel abjagen?

Ja, es ist genügend Qualität vorhanden.
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Nein, das reicht nicht!
73%

FCB braucht jetzt Punkte

Im Nachtragsspiel gegen Lausanne (Mittwoch) und gegen Lugano müssen jetzt Siege her.

Trainer Ciriaco Sforza tröstet seine Spieler nach der Niederlage in Bern. - Keystone

Gibt es gegen Lausanne keinen Dreier, hat YB mehr als doppelt so viele Punkte wie der selbsternannte Meisterkandidat vom Rheinknie. Zur Erinnerung: Es sind gerade sechs Runden gespielt.

Auf Schützenhilfe sollte man beim FC Basel nicht hoffen. Dass YB einen grossen Schwächeanfall erleiden wird, davon kann man aktuell kaum ausgehen. Auch wenn die Berner noch nicht unwiderstehlich auftreten.

Aufsteiger Lausanne holt bei Vizemeister St. Gallen ein 2:2. - Keystone

Kritik an Sforzas Wechseln

FCB-Neo-Trainer Ciriaco Sforza muss bereits jetzt einigen Gegenwind ertragen. So manch einer dürfte sich zum Beispiel beim Knüller gegen YB über Sforzas Wechselstrategien gewundert haben.

Warum bringt er ausgerechnet Talent Carmine Chiappetta, der noch keine Sekunde in der Super League auf dem Buckel hat?

Carmine Chiappetta feiert gegen YB sein Debüt beim FC Basel. - dpa

Bringt Sforza den 17-Jährigen gegen Aufsteiger Vaduz, wäre das Verständnis bestimmt grösser (ohne dem Ländle-Team zu nahe zu treten). Aber dieser Tausch gegen den Meister beim Stand von 1:2 ist fragwürdig.

Und weshalb bringt er mit Ricky van Wolfswinkel den zweiten Stürmer erst in der Nachspielzeit? Torjäger Cabral hatte sich zuvor 90 Minuten beinahe alleine an der YB-Abwehr aufgerieben. Und wartete schon länger auf mehr Unterstützung.

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Nau.ch - FCB-Trainer Ciriaco Sforza im Interview.

Mit solchen Aktionen schafft sich Sforza keine neuen Freunde. Lässt er routiniertere Spieler auf der Bank schmoren, macht er eine Baustelle auf. Vor allem dann, wenn die Resultate nicht stimmen. Und das kann ganz schnell zum Bumerang werden.

Qualität beim FC Basel wäre vorhanden

Also, liebe Basler: Bitte zeigt, dass ihr wirklich giggerig auf den Titel seid! Und, dass ihr Eier habt und YB die Meisterschaft streitig machen wollt.

Die Qualität dazu ist vorhanden. Unbestritten! Mit Abwehrchef Timm Klose und Goalie Heinz Lindner kann das beim FC Basel richtig gut kommen.

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Nau.ch - Timm Klose (FC Basel) nach dem 1:2 gegen YB im Nau.ch-Interview.

Aber im Fussballgeschäft hat man keine Zeit. Darum muss man jetzt Punkten und Siege einfahren. Sonst fährt der YB-Meisterexpress auf und davon und zeigt den Baslern die lange Nase.

Nicht vergessen: Ein Spiel hat zwei Halbzeiten. Nur in einer abzuliefern, reicht nicht!

Tabelle

Super League Sp Tore Pkt
1. BSC Young Boys 36 74:29 84
2. FC Basel 36 60:53 53
3. Servette 36 45:56 50
4. FC Lugano 36 40:42 49
5. FC Luzern 36 62:59 46
6. FC Lausanne-Sport 36 52:55 46
7. FC St. Gallen 36 45:48 44
8. FC Zürich 36 53:57 43
9. FC Sion 36 48:58 38
10. FC Vaduz 36 36:58 36