Japan protestiert gegen chinesisches Marineschiff

Ein chinesisches Marineschiff hat sich der Inselgruppe Senkaku im ostchinesischen Meer geäussert. Darüber beschwert sich Japans Regierung.

Ein chinesisches Marineschiff näherte sich der Senkaku-Inselgruppe. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Seit dem Ukraine-Krieg hat sich die Beziehungen zwischen Japan und China verschlechter.
  • Nun passierte ein chinesisches Marineschiff die Inselgruppe Senkaku.
  • Die japanische Regierung ist verärgert, da Japan diese Inseln kontrolliert.

Ein neuer Zwischenfall im Ostchinesischen Meer hat für Spannungen zwischen Japan und China gesorgt. Die Regierung in Tokio äusserte am Montag ihren Unmut über ein chinesisches Marineschiff, das sich der Inselgruppe Senkaku genähert hatte. Die Inseln, die von China als Diaoyu-Inseln bezeichnet werden, werden von Japan kontrolliert, von Peking aber ebenfalls beansprucht.

«Wir haben ernste Bedenken geäussert und auf diplomatischem Wege bei der chinesischen Seite Protest eingelegt und sie aufgefordert, eine Wiederholung ähnlicher Vorfälle zu verhindern», sagte der stellvertretende japanische Kabinettschef Seiji Kihara. Die Inseln seien «sowohl aus historischer als auch aus völkerrechtlicher Sicht japanisches Hoheitsgebiet».

China verteidigt Präsenz

Der Sprecher des chinesischen Aussenministeriums, Zhao Lijian, betonte hingegen, die Aktivitäten der chinesischen Schiffe seien «legitim und legal.» Die Inseln seien «Chinas ureigenes Territorium». Chinas Küstenwache schickt regelmässig Schiffe in die Gegend. Ein chinesisches Marineschiff war dort nach Angaben des japanischen Senders NHK zuletzt 2018 unterwegs.

Blick auf die Senkaku-Inseln - Keystone

Japanischen Medienberichten zufolge wurde in den Gewässern in der Nähe der umstrittenen Inselgruppe am Montagmorgen zudem ein russisches Marineschiff gesichtet. Das Verteidigungsministerium in Tokio konnte die Berichte zunächst nicht bestätigen.

Im Mai hatten chinesische und russische Kampfjets gemeinsame Flüge in der Nähe von Japan ausgeführt. Zum gleichen Zeitpunkt trafen sich in dem Land die Regierungschefs der USA, Indiens, Australiens und Japans zu einem Gipfel. Dieser handelte von regionaler Sicherheit. Tokio sprach damals von «provokativen» Manövern, während Peking sie als Teil regelmässiger Militärübungen bezeichnete.

Japan hat seit langem territoriale Streitigkeiten mit China und Russland. Die Beziehungen zwischen Tokio und Moskau haben sich zudem seit dem Beginn der russischen Invasion in der Ukraine deutlich verschlechtert. Japan hat sich den westlichen Sanktionen gegen Russland nämlich angeschlossen.