Instagram-Aus in EU? Entwarnung für Schweizer Influencer

Influencer zittern vor einem möglichen Instagram-Aus in der EU. Ist die Schweiz auch davon betroffen?

Influencerin wie die Schweizerin Zoe Pastelle verdienen mit Instagram-Werbung ihr Geld. - Instagram / @zoepastelle

Das Wichtigste in Kürze

  • Meta droht mit der Abschaltung seiner Plattformen in EU-Staaten.
  • Müssen sich Schweizer Influencer nun auch Sorgen machen?

Sind Facebook, Instagram und Co. in den EU-Staaten schon bald passé?

Die Facebook-Mutter Meta droht mit der Abschaltung seiner Plattformen im europäischen Raum. Meta möchte Nutzerdaten aus dem europäischen Raum mit jenen aus dem US-Raum zusammenführen. Doch das widerspricht der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO).

Facebook-Gründer Mark Zuckerberg. - dpa

Falls keine Einigung gefunden werden kann, will Meta-Gründer Mark Zuckerberg (37) die beliebten Social-Media-Plattformen im EU-Raum ausschalten.

Müssen Schweizer Influencer wie Zoë Pastelle (22) und Xenia Tchoumi nun um ihre Existenz zittern? Sie verdienen ihren Lebensunterhalt ja schliesslich zum Teil mit Instagram-Werbung und sogenannten «Paid Posts».

Schweiz indirekt betroffen

Martin Steiger ist Anwalt und Unternehmer für Recht im digitalen Raum. Der Rechtsexperte gibt gegenüber Nau.ch Entwarnung: «Die Schweiz wäre davon nicht direkt betroffen, da die europäische Datenschutz-Grundverordnung nicht gilt.»

Ein Blick auf ein Smartphone mit verschiedenen Apps. WhatsApp ist momentan einem Virus ausgesetzt. - dpa

Indirekt wäre die Schweiz aber von einem Meta-Aus durchaus betroffen. Dies unter anderem, weil wir mit der EU einen gemeinsamen Datenraum bilden.

Allerdings ist es ist für den Experten «kaum denkbar», dass Facebook und Co. in der EU nicht mehr angeboten würden, aber in der Schweiz noch immer.

Umfrage

Nutzen Sie Instagram?

Nein.
69%
Ja.
31%

«Influencer sind flexibel»

Mark Zuckerbergs Drohung hält Martin Steiger aber ohnehin für einen Bluff, um den politischen Druck zu erhöhen. «Der europäische Markt ist für Meta sehr wertvoll, auch im Hinblick auf künftige neue Produkte im Metaverse.»

Ein virtueller Gottesdienst im Metaverse. - keystone

Um die Zukunft der Schweizer Influencer macht sich Experte Martin Steiger keine Sorgen. «Schon heute sind viele nicht nur auf Plattformen von Meta präsent, sondern nutzen beispielsweise auch TikTok und YouTube

Wenn Facebook und Instagram in Europa nicht mehr verfügbar wären, würden sich wohl neue oder bereits bestehende Plattformen etablieren. «In der Vergangenheit zeigten sich Influencerinnen und Influencer sehr flexibel», so Steiger.