Zürcher Bars kritisieren frühe Sperrstunde als existenzbedrohend
Die Bar & Club Kommission Zürich (BCK), das Sprachrohr der Branche in der Stadt, kritisiert die vom Bundesrat auf 19 Uhr vorverlegte Sperrstunde.

Die Bar & Club Kommission Zürich (BCK), das Sprachrohr der Branche in der Stadt, kritisiert die vom Bundesrat auf 19 Uhr vorverlegte Sperrstunde. Bars würde damit jegliche wirtschaftliche Grundlage entzogen.
Die Politik verpasse es, eine klare Ansage zu machen, Barbetriebe zu schliessen und sie dafür wie in Deutschland zu entschädigen, monierte die BCK am Freitag in einer Reaktion auf die neuen Massnahmen des Bundesrates im Kampf gegen die Corona-Pandemie.
Die Branche habe zwar Verständnis dafür, dass der Bund aufgrund der wieder steigenden Corona-Ansteckungszahlen reagieren müsse, schrieb die BCK in der Mitteilung. Das «Hickhack zwischen dem Bund und den Kantonen» löse aber zunehmend Befremden aus. Hier werde ein politischer Machtkampf auf dem Rücken der Unternehmen ausgetragen.
Bereits vor der neuesten Verschärfung der Massnahmen durch den Bund hätten die meisten Barbetriebe in der Stadt Zürich Umsatzeinbussen von 60 Prozent und mehr erlitten. Schon mit den verbliebenen 40 Prozent des Umsatzes würden sich in der Stadt Zürich die Fix- und Personalkosten nicht decken lassen. Die frühe Sperrstunde würde die Situation nun weiter verschärfen.
Wieso der Bund nicht konsequent sei und Barbetriebe schliesse, stelle für die BCK ein Rätsel dar. Eine Schliessung wäre nicht nur aufgrund der epidemiologischen Lage die beste aller Lösungen, sind die Barbetreiber überzeugt, sondern würde in der aktuellen Situation die betriebliche Wirtschaftssicherung erleichtern.
Nur bei einer amtlich verordneten Schliessung sei ein Härtefall gegeben, argumentieren sie. Nur dann dann liessen sich Verhandlungen mit Vermietern über eine Mietzinsreduktion führen oder Versicherungsdeckungen beanspruchen.