Der EHC Thun zwingt den EHC Visp ins Penaltyschiessen

Nach der 0:5-Niederlage im ersten Testspiel vermochte sich der EHC Thun am Dienstagabend zu steigern und dem Oberklassigen Paroli zu bieten.

Der EHC Thun testete am Dienstagabend gegen den EHC Visp aus der Swiss League. (Archivbild) - Brigitte Münger

Das Wichtigste in Kürze

  • Im ersten Testspiel der neuen Saison unterlag der EHC Thun dem SC Lyss mit 0:5.
  • Am Dienstagabend stand mit dem EHC Visp aus der Swiss League ein Härtetest an.

Die Partie beginnt genau so, wie man es sich als Unterklassiger nicht wünscht: Bereits nach 31 Sekunden gelingt dem EHC Visp der erste Treffer.

Die Linie um den Schweden Linus Klasen und den Kanadier Francis Paré wirbelt ein erstes Mal. Die Scheibe flippert in den Slot, von wo aus Paré Backhand in den Winkel vollenden kann. Nach kurzer Startnervosität melden sich dann auch die Thuner in der Partie an.

Haas trifft sehenswert

Nach einem raschen Gegenstoss spielt Captain Joel Reymondin quer auf Lukas Haas. Dieser findet in der Mitte Jan Wigger, welcher nur noch die Schaufel hinhalten muss. Das Tor gibt dem EHC Thun im Anschluss sichtlich Mut.

Noch vor der ersten Sirene zieht der schnelle Marc Scheuner los, zieht an seinem Gegenspieler vorbei und tunnelt den Visp-Goalie. Die Thuner liegen zur ersten Drittelspause mit 1:2 in Front. Wer hätte das gedacht?

Leandro Frei (rechts) hielt den EHC Thun mit seinen Paraden im Spiel. (Archivbild) - Brigitte Münger

Obwohl sich die Thuner mehrmals auf den hervorragenden Leandro Frei im Tor verlassen müssen, ist die Führung nicht gestohlen. Im Mitteldrittel ist es dann Probespieler Lukas Haas, der für den nächsten Thuner Akzent sorgt.

An der blauen Linie kommt er an die Scheibe, zieht nach unten und hinter dem Tor hindurch. Der Visper-Goalie geht bemerkenswert früh runter, wodurch Haas die Scheibe nur noch ins Tor zu heben braucht. Ein herrliches Tor!

Scheuner mit einem Doppelpack

Zur Spielhälfte kommt der EHC Visp zu einer Überzahlgelegenheit. Die Sturmlinie um Paré als Assistgeber und Klasen als Torschütze lässt sich nicht zweimal bitten und verkürzt zum 2:3.

Gut drei Minuten später kommen dann die Thuner zu einem Powerplay. Dabei hat Nicola Christen Raum, Zeit und Übersicht. Er findet Marc Scheuner im Slot, welcher mit seinem zweiten Treffer des Abends auf 4:2 stellt.

Nicola Christen assistierte Marc Scheuner zum zwischenzeitlichen 4:2 für den EHC Thun. (Archivbild) - Brigitte Münger

Nun geht es Schlag auf Schlag! Der EHC Visp – sichtlich angestachelt – erhöht das Tempo und verkürzt durch Evgenï Chiriaev erneut. Kurz vor der Pause nützen die Oberwalliser den Raum in einer 4-gegen-4-Situation und gleichen durch Simon Wüst aus.

Spätestens im letzten Drittel verdient sich der EHC Thun den ausgeglichenen Spielstand endgültig. Die Berner Oberländer spielen mutig mit und können in Sachen Tempo und Härte mindestens mithalten. Grösstes Kompliment an diesem Abend: Visp forciert am Ende die Sturmlinie um Superstar Linus Klasen.

EHC Thun unterliegt im Shootout

Eine hervorragende Chance auf den Sensationssieg vergibt Dominik Gyger kurz vor dem Ende. Das letzte Drittel bleibt torlos. Es geht in die Overtime, wo der EHC Thun eher am Hebel ist, aber nichts Zwingendes kreieren kann.

Im Penaltyschiessen scheitern die ersten drei Thuner an Visp-Hüter Reto Lory. Das erste Tor erzielen die Walliser durch Francis Paré. Klasen hat im Anschluss bereits die Chance zur Entscheidung. Mit seinem gewagten Trick scheitert er aber an Leandro Frei im Thuner Tor.

Headcoach Daniel Steiner darf am Ende Stolz sein auf die Leistung seines EHC Thun. (Archivbild) - zvg

Nun sind die Thuner gefordert. Roman Messerli läuft an und weiss, er muss treffen. Und tut das auch! Das Penaltyschiessen ist wieder ausgeglichen, die Visper haben aber noch den letzten Schützen in der Hinterhand.

Raphael Kuonen täuscht kurz an, umkurvt Frei und schiebt dann zur Entscheidung ein. 5:4 gewinnt der EHC Visp am Ende gegen den EHC Thun in einem attraktiven Testspiel. Für die Thuner definitiv kein Rückschlag, sondern ein Achtungserfolg.