Massnahmen für eine sichere Wasserversorgung im Kanton St. Gallen

Wegen der sich häufenden Trockenperioden hat der Kanton St. Gallen die Verfügbarkeit von Wasser für verschiedenste Bedürfnisse untersucht. Als mögliches Problem stellte sich die thermische Nutzung von Grundwasser heraus. Die Regierung schlägt sechs Massnahmen vor.

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Wasser. (Symbolbild) - Pixabay

Die Trockenperiode 2018 habe in einzelnen Regionen und Gemeinden des Kantons zu Engpässen bei der öffentlichen und privaten Trink- und Brauchwasserversorgung und zu Einschränkungen bei der landwirtschaftlichen Bewässerung geführt, heisst es in der Vorlage der Regierung.

Die CVP-GLP-Fraktion verlangte 2019 in einem Vorstoss Abklärungen, wie die «Wasserversorgung in Extremsituationen» sichergestellt werden könnte. Die Regierung kündigte eine umfassende Auslegeordnung an. Ein Thema soll dabei die Speicherung von Wasser sein.

Nun liegt das Ergebnis vor. In einem 101-seitigen Bericht werden unter anderem die wasserabhängigen Ökosysteme als «Problemzonen» bezeichnet. Bei der öffentlichen Wasserversorgung gebe es in den Regionen Wil, Unter- und Obertoggenburg und Zürichsee-Linth Handlungsbedarf. Der Grund sind flachgründige Grundwasservorkommen, die relativ schnell auf Trockenperioden reagieren.

Kaum Probleme gibt es laut Regierung bei der landwirtschaftlichen Bewässerung. Dort seien nach den letzten Trockenperioden viele Fassungen ins Grundwasser verlegt worden. Auch für Beschneiungen werden bei der Wasserversorgung nur «wenige Defizite» festgestellt.

Anders präsentiert sich das Bild bei der thermischen Nutzung des Wassers, etwa für Heizungen mit Wärmepumpen. Dort wird die Nachfrage weiter zunehmen. Ausser für die Regionen Wil und Neckertal gebe es deshalb überall im Kanton Handlungsbedarf. Es solle verhindert werden, «dass eine thermische Übernutzung des Grundwassers mit negativen Auswirkungen auf die Umwelt stattfindet».

Heute fehlten die Grundlagen, um den Einfluss auf die Grundwasservorkommen abschätzen zu können. Dabei geht es etwa um die Frage, wie sich die Grundwassertemperatur verändern könnte. Basis dafür ist eine «Modellierung der thermischen Grundwassernutzung», die nun an die Hand genommen werden soll.

Weiter schlägt die Regierung die Stärkung des Grundwasserschutzes in den Gemeinden vor oder die Realisierung von Regenwasser-Reservoirs für landwirtschaftliche Spezialkulturen. Unter den Massnahmen findet sich auch ein «Gewässerentwicklungskonzept Unteres Thurtal». Im Toggenburg soll als Pilotregion ein nachhaltiger Umgang mit Wasserressourcen ausprobiert werden.

Der St. Galler Kantonsrat wird den Bericht und die von der Regierung vorgeschlagenen Massnahmen in der Junisession beraten.

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