Kanton Solothurn weitet Nitratprojekt auf Berner Gemeinde aus

Keystone-SDA Regional
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Solothurn,

Der Kanton Solothurn führt sein Nitratprojekt Gäu-Olten bis ins Jahr 2026 fort und weitet es auf die Gemeinde Niederbipp BE aus. Das Ziel das Projekts ist es, die Auswaschung von Nitrat ins Grundwasser zu vermindern und zu stabilisieren. Der Bund gab grünes Licht.

Niederbipp BE
Blick auf Niederbipp BE. - Keystone

Mit der Ausweitung des Projektes nehme der Kanton Bern Einsitz in die Trägerschaft des Vorhabens, teilte die Staatskanzlei Solothurn am Dienstag mit. Erstmals in der Schweiz würden Gemüseanbau-Flächen in ein Nitratprojekt eingebunden.

Es sei erfreulich, dass heute nahezu alle Landwirte und Landwirtinnen im betroffenen Gebiet das Projekt unterstützten und Hand in Hand mit den Wasserversorgungen zusammenarbeiteten, hiess es.

Der Dünnern-Grundwasserstrom zwischen Oensingen und Olten versorgt rund 75'000 Einwohner und Einwohnerinnen mit Trinkwasser. Aufgrund der intensiven landwirtschaftlichen Nutzung in dieser Region ist das Grundwasser gemäss Behördenangaben jedoch übermässig mit Nitrat belastet. Damit könne das Qualitätsziel der Gewässerschutzverordnung nicht eingehalten werden.

Massnahmen zur Verhinderung der Nitratauswaschung sind unter anderem eine grundwasserverträgliche Fruchtfolge, eine eingeschränkte Bodenbearbeitung und eine Winterbegrünung. Die Düngung wird aufgrund des noch vorhandenen, pflanzenverfügbaren Stickstoffs im Boden entsprechend angepasst.

Gleichzeitig wird der Anbau von Kulturen gefördert, die wenig Stickstoff benötigen. Dabei handelt es sich etwa um Quinoa, Braugerste, Hafer und Haselnussbäume.

Abgeltungen für Landwirte und Landwirtinnen machen den grössten Anteil der Projektkosten aus. Soweit für diese Kosten nicht der Bund aufkommt, werden sie von den sieben Wasserversorgungen der Region getragen.

Seit dem Jahr 2000 setzt der Kanton Solothurn zusammen mit den betroffenen Wasserversorgungen, Landwirten und Landwirtinnen das schweizweit grösste Nitratprojekt um. Die Nitratwerte seien nicht weiter angestiegen und hätten den Höchstwert für Trinkwasser von 40 mg Nitrat/l in keiner Solothurner Trinkwasserfassung überschritten.

Trotzdem seien die Messwerte nicht unter das strengere Qualitätsziel an Grundwasser von 25 Milligramm pro Liter Nitrat gesunken. Die Anstrengungen zur Verbesserungen der Grundwasserqualität müssten deshalb aufrecht erhalten bleiben.

Nitrat überschreitet den Grenzwert von 25 Milligramm pro Liter im Grundwasser landesweit an fast 15 Prozent aller Messstellen, wie das Bundesamt für Umwelt (Bafu) festhält. In überwiegend ackerbaulich geprägten Gebieten lägen die Konzentrationen an mehr als 40 Prozent der Messstellen über dem Grenzwert.

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