Gutachten gibt «Spange Nord»-Planung schlechte Noten
Die Planer des Luzerner Strassenprojekts «Spange Nord» sollen von einem zu starken Verkehrswachstum ausgegangen sein und damit die entlastende Wirkung der geplanten Strasseninfrastrukturen überschätzt haben. Dies geht aus einem Gutachten hervor, das die «Spange Nord»-Gegner in Auftrag gegeben haben.

Die Studie wurde von Alexander Erath von der Fachhochschule Nordwestschweiz und von Kay Axhausen von der ETH Zürich erarbeitet und am Mittwoch vorgestellt. Sie empfehlen dem Kanton Luzern, ein neues Verkehrsmodell zu entwickeln, um die Zweckmässigkeit des Vorhabens zu prüfen.
Gemäss der Studie wurde das Wachstum des motorisierten Individualverkehrs bis 2040 überschätzt. So soll die Überalterung der Gesellschaft, die Verdichtung der Siedlungsfläche oder die zunehmende flexible Arbeitszeit nicht berücksichtigt worden sein. Auch Alternativen zu den Infrastrukturbauten - etwa Mobility Pricing - seien nicht geprüft worden.
Das «Spange Nord»-Projekt sieht in Luzern den Bau einer Brücke von der Fluhmühle zur Autobahn vor, wo ein neuer Autobahnanschluss in Betrieb genommen werden soll. Ausbauten sind auch im Gebiet Schlossberg und Maihof geplant.