FCK - Monatsinterview Juli 2021
Sam Wiedemann, Trainer FCK 1 im Monatsinterview Juli 2021.

Sam, Du konntest vor einigen Tagen einen grossen Erfolg feiern mit Deiner Mannschaft – wir sind zurück in die 3. Liga aufgestiegen! Erstmal herzliche Gratulation zu dieser wohlverdienten Errungenschaft.
Vielen Dank. Das war ein ganz wichtiger Schritt für uns alle!
Was sind Deiner Ansicht nach die Hauptfaktoren, dass Ihr dieses Ziel erreichen konntet? Wie hast Du mit dem Team gearbeitet?
Ich denke, das Team gehört grundsätzlich vom Niveau her nicht in die 4. Liga. Wir hatten zwei extrem mühsame Jahre aufgrund von Corona. Letzten Winter als die Saison abgebrochen wurde, waren wir mit 5 Punkten erste. Durch den Abbruch ging kurzfristig sicher einiges an Motivation verloren. Zum Glück hatten wir aber dann auch wieder ein Highlight mit der Schweizer Cup Quali. Dann wieder der zwischenzeitliche Abbruch. Wir machten über beide Winter viel Online-Training, was extrem wichtig war und letztlich auch in der Fitness zu sehen war. Eine grosse Freude war es auch, dass die Mannschaft wirklich Lust und Eigeninitiative zeigte, um fit zu bleiben und weiter zu trainieren – auch online. Bis zum Schluss haben wir alle, trotz einigen Verletzten, alles gegeben und sind voll drangeblieben und haben an den Aufstieg und unser Ziel geglaubt.
Speziell für den Sport war das vergangene Jahr eine grosse Herausforderung. Wie hast Du es geschafft, Deine Jungs motiviert und «bei Laune» zu halten?
Die erste Initiative kam von einem Spieler, dass wir Online-Trainings machen könnten, was wir dann auch organisierten. Beim zweiten Mal Online Training diesen Winter zog ich dann Severino, einen Athletiktrainer hinzu. Es war gut, ein anderes Gesicht und eine andere Art von Fitness und Krafttraining zu sehen. Einige Elemente davon haben wir nun auch auf den Rasen übernommen. Ganz wichtig war auch der Austausch dabei, dass man sich ab und zu sah und wenigstens ein paar Worte wechseln konnte.
Wenn man ein grosses Ziel erreicht hat, träumt man oft schon vom nächsten Schritt und möchte den positiven Schwung für weitere Entwicklungen nutzen. Was steht bei Euch für die kommende Saison im Fokus?
Sicher mal gut in die 3. Liga reinkommen. Wir haben im Cup bewiesen, dass wir gegen Temas der 3. Und auch der 2. Liga Teams bestehen können. Wir werden uns nicht zu hohe Ziel setzen und gleich den direkten Aufstieg ausrufen, sondern wie diese Saison auch, von Spiel zu Spiel versuchen die beste Leistung bringen und möglichst viel Punkte zu sammeln. Ich denke, mit dem Abstieg werden wir nichts zu tun haben, für das sind wir einfach zu gut. Im Gross und Ganzen sind wir aber alle froh, dass wir nun erstmal ein paar Tage Zeit haben, um durchzuatmen und Energie zu tanken.
In Deinem Interview vom März 2019 hast Du erwähnt, dass eines Deiner Ziele beim FCK ist, die jungen Spieler weiterzubringen und ein konkurrenzfähiges Team aufzubauen. Wo siehst Du aktuell die grössten Stärken des Clubs, resp. unseren jungen Spieler? Und wo können wir uns noch mehr verbessern?
Viele Spieler der ersten Mannschaft sind auch noch sehr jung. Es muss immer das Ziel sein jeden Spieler besser zu machen und auch jeder Spieler muss das Ziel haben besser zu werden und hart dafür zu arbeiten. Wenn man sich ausruht, hat man bereits verloren. Seit dem Zeitpunkt, als ich zu Küsnacht kam, hat sich vieles verändert; mein Team ist jetzt viel schlagfertiger, selbstbewusster und auch in der Zusammensetzung ein ganz anderes und stärkeres Team. Weiter ist das Zusatztraining zwischen den jungen Eins-Spielern, A und BJunioren ein super Bindeglied, um die jungen Richtung Eins oder Aktive zu führen und sich besser kennenzulernen. Auch bei den jüngeren Junioren arbeiten wir extrem gut und mit super Trainern und einem guten Ausbildungskonzept. Eine grosse Stärke ist hier auch das Know-how von Marco Bernet und Adi Elvedi.
Beim letzten Interview war Corona noch nicht existent und die Welt hat sich seither in vielen Belangen komplett verändert. Mit welchen Hoffnungen und Wünschen blickst Du in die Zukunft? Beruflich wie auch privat?
Es ist jetzt schon wieder sehr entspannend, dass alles wieder öffnet und natürlich Sommer ist, dass man einfach draussen sein kann. Ich bin fast zeitgleich mit meinem zweiten Studium fertig geworden, und bin jetzt Beistand in einem Kinder- und Jugendhilfezentrum, wo ich vorerst auch bleiben werde. Dann natürlich viel Fussball und hoffentlich etwas mehr Zeit für Privates, vielleicht auch mal wieder richtig Zeit für eine neue Beziehung. Während Corona lief vieles etwas drunter und drüber; der Druck des Aufstiegs, der Abschluss des Studiums und immer die Ungewissheit, wie es in allen Bereichen des Lebens weiter geht. Cool war jetzt aber auch, alles zusammen erfolgreich abschliessen zu können und jetzt wieder frisch und hoffentlich bald ganz ohne Corona starten zu können.