Grünpflege in Köniz wird nicht eingegliedert
Die Gemeinde Köniz verzichtet auf die geplante Eingliederung der Grün- und Friedhofpflege.

Die Gemeinde Köniz verzichtet auf die geplante Eingliederung der Grün- und Friedhofpflege. Der Gemeinderat hat seinen Entscheid und dessen Grundlagen nochmals geprüft und beschlossen, das Insourcing zum jetzigen Zeitpunkt nicht durchzuführen.
Ein Grund für den Abbruch des Projekts ist die vom Parlament geforderte Reorganisation der Verwaltung. Zudem werden die initial erwarteten potenziellen Einsparungen nach erneuter Prüfung in Frage gestellt.
Im Mai 2021 hat der Könizer Gemeinderat entschieden, einen gemeindeeigenen Gartenbaubetrieb aufzubauen und die Grün- und Friedhofpflege nicht mehr durch private Gartenbaubetriebe ausführen zu lassen.
Tiefere Kosten und einfacher nutzbare Synergien mit anderen betrieblichen Bereichen der Gemeinde waren unter anderem Gründe für den Entscheid, ebenso die bessere Auslastung der bereits vorhandenen Maschinen. Die geplante Eingliederung wurde von den betroffenen Gartenbaubetrieben, aber auch von Teilen der Bevölkerung und von Mitgliedern des Parlaments kritisiert und in Frage gestellt.
Der Gemeinderat hat im Verlauf der letzten Monate seinen Entscheid und dessen Grundlagen hinterfragt und ist zum Schluss gekommen, den Prozess des Insourcings der Grünpflege abzubrechen. Nebst den fraglichen Einsparungen führen weitere Gründe zu diesem Entscheid:
Der Zeitpunkt für das Insourcing ist nicht ideal.
Ende August 2021 ist unter dem Titel «Eine moderne Gemeinde braucht eine adäquate, schlanke, effiziente und kostengünstige Verwaltungsstruktur» im Könizer Parlament eine Motion mit der Forderung nach einer umfassenden Reorganisation der Könizer Verwaltung eingereicht worden.
Der Vorstoss und damit der Auftrag an den Gemeinderat wurden im Januar 2022 mit grossem Mehr überwiesen. Mit dem Entscheid für das Insourcing der Grünpflege würde ein Präjudiz geschaffen, der Gemeinderat möchte aber für eine allfällige Neuorganisation der Gemeindeverwaltung alle Optionen offenhalten.
Im Rahmen der Verwaltungsreform können das Insourcing der Grünpflege und die potenziellen Einsparungen erneut geprüft werden.
Platzprobleme im Werkhof
Die Pandemie hat die Platzprobleme im Werkhof der Gemeinde an der Muhlernstrasse weiter verstärkt. Sie konnten zwar mit befristeten ContainerLösungen für eine gewisse Zeit entschärft werden, bestehen aber weiterhin.
Um das für die Eingliederung der Grünpflege zusätzlich benötigte Personal und die zusätzlichen Fahrzeuge unterzubringen, reicht die Kapazität des Werkhofs nicht mehr aus. Auch hier möchte der Gemeinderat die Probleme umfassend und strukturiert angehen und eine für sämtliche Verwaltungsstellen adäquate Lösung finden.
Ein Teil der Einsparungen soll trotzdem realisiert werden. Der Gemeinderat hat die Abteilung Umwelt und Landschaft beauftragt, die Grundlagen für die externe Ausschreibung der Grünpflege zu überarbeiten mit dem Ziel, den Aufwand und damit die Kosten für die Grün- und Friedhofpflege zu senken.