Niederwil AG schafft Wohnraum für Ukraine-Flüchtlinge
Wie die Gemeinde Niederwil AG berichtet, benötigt sie Hilfe in Form von Sachspenden für die Einrichtung der Unterkünfte für Flüchtlinge aus der Ukraine.

Der russische Angriff auf die Ukraine zwingt viele Menschen zur Flucht aus ihrer Heimat. Mehrere hunderttausend Personen flüchteten bisher an die Grenzen und ins Ausland. Die Solidarität in Europa ist gross und verschiedene Länder, so auch die Schweiz, nehmen die Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine auf.
Die Situation entwickelt sich schnell und die Zahl der Geflüchteten dürfte in den kommenden Tagen und Wochen stark ansteigen. Letzten Informationen zufolge erwartet das Staatssekretariat für Migration (SEM) weiterhin 15‘000 bis 30‘000 Geflüchtete pro Monat. Der Kanton Aargau registriert rund 1600 Zuweisungen von Schutzsuchenden mit Status S.
Bisher sind täglich 60 bis 100 Zuweisungen zu verzeichnen. Um die Zuständigkeitsfrage auf kantonaler Ebene zu regeln, hat der Regierungsrat am 11. April 2022 eine Sonderverordnung für Schutzbedürftige ohne Aufenthaltsbewilligung aus der Ukraine (Schutzbedürftigen-Verordnung; SbV) erlassen.
Die Zuständigkeiten und Abläufe in Bezug auf die Unterbringung, Unterstützung und Betreuung von Personen mit Schutzstatus S ohne Aufenthaltsbewilligung sind so im Kanton Aargau analog denjenigen von vorläufig aufgenommen Ausländern ausgestaltet.
Ein Fragebogen wurde in alle Haushalte verschickt
Somit sind in der Regel die Gemeinden für die Unterbringung, Unterstützung und Betreuung von Personen mit Schutzstatus S zuständig. Um diese Aufgabe bewältigen zu können, hat der Gemeinderat eine Arbeitsgruppe zur Unterstützung eingesetzt.
Um einen Überblick über die Hilfsangebote der Bevölkerung zu erhalten, wurde bereits ein Fragebogen in alle Haushalte verschickt. Weitere Hilfsangebote sind herzlich willkommen. Aufgrund der aktuellen Lage und der starken Flüchtlingsbewegungen aus der Ukraine ist es unabdingbar, dass auch die Gemeinden zusätzlichen Wohnraum bereitstellen.
Die Kosten für das Bereitstellen der Unterkünfte belaufen sich auf 50‘000 Franken
Der Gemeinderat hat auf Antrag der «Arbeitsgruppe Ukraine» entschieden, prioritär im Alten Schulhaus – in den ehemaligen Schulzimmern – Wohnraum zu schaffen. Es können so plus-minus 20 Personen für längere Zeit untergebracht werden. Die Kosten für das Bereitstellen der Unterkünfte belaufen sich auf rund 50‘000 Franken.
Weiterer Wohnraum wird von der Arbeitsgruppe laufend geprüft. Für das Einrichten der Unterkünfte benötigen die Gemeinde Hilfe. Es wird noch entsprechendes Mobiliar für die Küche, Schlafräume, Aufenthaltsräume und Waschküche gebraucht. Die Bevölkerung kann sich direkt bei Harry Battaglia melden. Er ist werktags zwischen 10 und 12 Uhr erreichbar.