Regel- und Sonderschule im Kanton Bern nähern sich weiter an
Der Kanton Bern hat einen weiteren Schritt gemacht hin zum Ziel, dass sich die bernische Regel- und Sonderschule neu unter einem Dach befinden sollen. Denn der Grosse Rat ist am Dienstag auf das geänderte Volksschulgesetz eingetreten.

Kern der Änderungen ist, dass die Sonderschulbildung neu von der Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion zur Bildungs- und Kulturdirektion wechseln soll. Somit wird letztere künftig sowohl für die Regel- als auch für die Sonderschule zuständig sein.
Im Grossen Rat hiess es am Dienstag in der Eintretensdebatte von allen Seiten, das sei sinnvoll. Auch der Begriff «historisch» fiel. Auslöser gewesen sei eine vom Rat vor dreizehn Jahren überwiesene Motion.
Die kantonale Bildungs- und Kulturdirektorin Christine Häsler sprach von einem «Meilenstein». Sie betonte, auch künftig werde die Sonderschulbildung sowohl separativ als auch integrativ erfolgen. Ziel sei auch gewesen, eine finanzierbare Revision zu machen. Das sei offensichtlich gelungen.
Nach der Eintretensdebatte nahm der Rat in seiner Abendsitzung die Detailberatung auf. Zahlreiche Anträge liegen vor. Umstritten dürfte ein Antrag der Bildungskommission sein, der verlangt, dass sich der Kanton Bern nicht mehr an Verlagsunternehmen beteiligen darf. Zu dieser Forderung liegt ein Antrag auf Rückweisung an die vorberatende Kommission vor.
Am (morgigen) Mittwoch wird sich zeigen, ob die Beratung von diesem und von anderen umstrittenen Punkten auf die nächste Session verschoben wird. Wegen zehn Coronavirus-bedingten Absenzen hatte das Büro des Grossen Rates am Dienstagmittag dem Rat empfohlen, sämtliche Rückweisungsanträge in diesem Geschäft gutzuheissen.