Maas für «kontrollierten Wiedereinstieg» in europäischen Tourismus im Sommer

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Deutschland,

Die Deutschen müssen ihren Traum vom Sommerurlaub noch nicht begraben: Bundesaussenminister Heiko Maas (SPD) sprach sich am Montag für einen «kontrollierten Wiedereinstieg in den europäischen Tourismus» im Sommer aus.

Heiko Maas
Heiko Maas - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Hinweise zu einzelnen Ländern sollen allgemeine Reisewarnung ablösen.

Voraussetzung sei ein koordiniertes Vorgehen, sagte er nach einer Videokonferenz mit seinen Kollegen aus den zehn wichtigsten Reise-Zielländern in der EU. Die deutsche Reisewirtschaft begrüsste die in Aussicht gestellte Aufhebung der weltweiten Reisewarnung. Ab Mitte Juni soll es stattdessen voraussichtlich wieder Reisehinweise für die einzelnen Länder geben.

Bei der Wiederaufnahme des Tourismus müssten stets gesundheitliche Fragen statt geschäftlicher Interessen im Vordergrund stehen, betonte der Aussenminister. Er warnte vor der Illusion, dass es nach den wochenlangen Grenzschliessungen wegen des Coronavirus eine schnelle Rückkehr zum 'Business as usual'" geben könne. In allen europäischen Urlaubsländern werde es im Sommer Einschränkungen geben, auf die Reisende sich einstellen müssten - beispielsweise an Stränden, in Restaurants und Innenstädten.

Er hoffe, dass die noch bis zum 14. Juni geltende weltweite Reisewarnung des Auswärtigen Amtes anschliessend durch Reisehinweise zu den einzelnen Ländern ersetzt werden könne, sagte Maas. Auf deren Grundlage könne dann jeder selbst entscheiden, «wo man hinfahren kann, was einen da erwartet und wo man besser in diesem Sommer noch nicht hinreisen sollte».

Mit Blick auf Reisen an Ziele ausserhalb Europas sagte der Aussenminister, das Auswärtige Amt werde «da mit Sicherheit grösste Vorsicht an den Tag legen» und konzentriere sich stattdessen vorerst auf Europa.

Gesprochen wurde laut Maas bei der Konferenz auch über die Aufhebung von Quarantänebestimmungen in den verschiedenen Ländern. Ergebnisse nannte er noch nicht. Voraussichtlich in zwei Wochen werde es eine erneute Videokonferenz der Aussenminister geben, kündigte Maas an.

Die angekündigte Rückkehr zu spezifischen Reisehinweisen für einzelne Länder anstelle der generellen Reisewarnung begrüsste der Präsident des Deutschen Reiseverbandes (DRV), Norbert Fiebig, als «wichtigen Schritt in die richtige Richtung, um für Urlauber und die Reisewirtschaft eine Perspektive einer Wiederaufnahme des Reiseverkehrs zu geben».

Der Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft forderte unter Berufung auf eine Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft einen Rettungsfonds für die Branche. Andernfalls drohe zahlreichen Unternehmen der Bankrott. Unterstützt werden müssten die Unternehmen durch direkte nicht rückzahlbare Zuschüsse.

Der Fonds müsse auf die besonderen Bedürfnisse der Branche zugeschnitten sein. 97 Prozent der Unternehmen der Tourismuswirtschaft hätten weniger als 20 Beschäftigte.

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