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Migros sagt Nein – doch Rossmann übernimmt Depot-Flächen

Samantha Reimer
Samantha Reimer

Dübendorf,

Rossmann nutzt die Depot-Pleite für seine Expansion in der Schweiz. Migros blockiert, doch der deutsche Drogerieriese eröffnet neue Filialen an Top-Standorten.

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Rossmann will in die Schweiz expandieren. (Archivbild) - keystone

Die deutsche Drogeriekette Rossmann setzt ihre Expansion in der Schweiz fort und nutzt dabei gezielt leerstehende Flächen von Depot. Im Glattzentrum in Wallisellen ZH wird bereits im Frühsommer eine neue Rossmann-Filiale eröffnen, wie «MSN» berichtet.

Auch in Rapperswil-Jona SG und Chur GR übernimmt Rossmann ehemalige Depot-Standorte. Die Pleite von Depot verschafft Rossmann zudem Zugang zu begehrten Flächen, die sonst schwer zu bekommen wären.

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Depot hatte im vergangenen Jahr einen Insolvenzantrag gestellt. (Archivbild) - Alicia Windzio/dpa

Besonders aber die Migros Zürich will Rossmann keine eigenen Flächen überlassen. Und zwar selbst, wenn nach dem Aus von Fachmärkten wie Melectronics oder SportX Flächen frei werden.

Rossmann zeigt sich unbeeindruckt

Rossmann bleibt davon jedoch unbeeindruckt und sucht aktiv nach Personal für die neuen Filialen. Die Eröffnung im Glattzentrum ist bereits für den Frühsommer geplant, weitere Standorte folgen noch dieses Jahr.

Ursprünglich plante Rossmann, bis Ende 2025 fünfzehn Filialen in der Schweiz zu betreiben. Firmenchef Raoul Rossmann musste dieses Ziel jedoch nach unten korrigieren.

Gründe sind die aufwendige Auswahl geeigneter Flächen sowie administrative Hürden wie langwierige Baugesuche und Umnutzungsanträge, wie «MSN» berichtet.

Expansion trotz Widerstand und angepasster Wachstumsziele

Im Dezember 2024 eröffnete Rossmann seine erste Schweizer Filiale im Emmen Center in Emmen LU. Weitere Standorte sind in der Mall of Switzerland in Ebikon LU und in Ingenbohl SZ geplant, wie «Luzerner Zeitung» berichtet.

In allen Fällen übernimmt Rossmann Flächen von Depot, deren Schweizer Ableger Konkurs anmelden musste. Die Migros bleibt aber bei ihrer Linie, keine Flächen an direkte Konkurrenten abzugeben, sondern setzt auf komplementäre Anbieter.

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Das Migros Logo beim Ladeneingang. (Archivbild) - keystone

Dennoch gelingt es Rossmann, mit strategischem Geschick und schnellen Entscheidungen attraktive Standorte zu sichern. Die Expansion erfolgt nun vorsichtiger: Bis Ende 2025 rechnet Rossmann mit fünf bis zehn Filialen in der Schweiz.

Rossmann setzt auf Top-Lagen und modernes Konzept

Mit der Übernahme der Depot-Flächen sichert sich Rossmann Standorte in hochfrequentierten Einkaufszentren wie dem Glattzentrum. Die neuen Filialen werden nach modernem Store-Design gestaltet und bieten ein breites Sortiment an Drogerieartikeln.

Die Expansion des deutschen Drogerieriesen sorgt für Bewegung im Schweizer Detailhandel – und für neue Konkurrenz im Markt der Grossverteiler.

Kommentare

User #1286 (nicht angemeldet)

Zum Glück ist unseres Sortiment nicht überteuert und die Kleinverdiener müssen auch nicht über die Grenze Einkaufen gehen. Na dann ist ja alles gut.

User #1779 (nicht angemeldet)

Rossmann in DE trotzdem viel billiger, wird kaum eine grosse Überlebenschance haben, höchstens zentralschweiz und Bern, wo man nicht gleich in 20 Minuten ennet der Grenze ist.

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