10 Sekunden! Malle-Flieger darf wegen Verspätung nicht landen
Mallorca nach München in zwei Stunden? Nicht für die Passagiere eines Condor-Flugs. Aus einem kurzen Rückflug wurde ein 12-Stunden-Marathon durch Deutschland.

Das Wichtigste in Kürze
- Ein Flieger aus Palma durfte wegen zehn Sekunden Verspätung nicht in München landen.
- Statt der geplanten zwei Stunden dauerte die Rückreise fast zwölf Stunden.
Was als regulärer Rückflug von Palma de Mallorca nach München geplant war, endete für Hunderte Passagiere in einer Odyssee.
Der Condor-Flug DE1513 sollte planmässig am Montag um 20:35 Uhr starten und zwei Stunden später in München landen, wie «RTL» berichtet.
Doch schon beim Abflug begann die Verzögerung: Wegen eines verspäteten Vorfluges hob die Maschine vom Typ Airbus A321 erst um 22:52 Uhr ab – rund 137 Minuten später als vorgesehen.
Damit rückte ein pünktliches Ankommen am Münchner Flughafen in gefährliche Nähe zum Nachtflugverbot, das dort ab Mitternacht gilt. Zwar hatte Condor vorsorglich eine Ausnahmegenehmigung beantragt – doch genau diese sollte zum Verhängnis werden.
480 Meter über München – doch dann der Abbruch
Gegen 0.30 Uhr befand sich die Condor-Maschine im Landeanflug auf München und war laut Flugdaten nur 480 Meter vom Boden entfernt.
Doch in diesem Moment kam der Abbruch: Die Sondergenehmigung, die das Nachtflugverbot umgehen sollte, war genau bis 0.30 Uhr gültig – und der Jet traf mit einer Verspätung von zehn Sekunden ein.
Eine Verlängerung oder eine erneute Genehmigung? Fehlanzeige. Wie die «Bild» berichtet, wurde ein zweiter Antrag aus rein bürokratischen Gründen abgelehnt.
Die Folge: Statt einer Landung in München beginnt für Crew und Passagiere eine nächtliche Umleitungstour quer durch Deutschland.
Von Mallorca über Hahn und Frankfurt nach München
Die Maschine wird zunächst zum Ausweichflughafen Frankfurt-Hahn umgeleitet, wo sie um 1.14 Uhr sicher landet.
Doch dort ist die Reise nicht zu Ende: Um die Gäste doch noch nach München zu bringen, organisiert Condor Busse. Diese sollten die Passagiere rund 120 Kilometer weiter zum Frankfurter Flughafen bringen.
Von dort startet schliesslich ein Ersatzflug – mit mehreren Stunden Verzögerung. Erst gegen 8 Uhr morgens, also fast zwölf Stunden nach dem eigentlichen Abflug in Palma, erreichen die Passagiere ihr Ziel.
Condor entschuldigt sich
Die Fluggesellschaft äusserte sich auf Anfrage zu dem Vorfall: «Condor setzte alles daran, die 221 Gäste sowie sieben Besatzungsmitglieder wohlbehalten zum Flughafen München zu bringen. (...) Für die dadurch entstandenen Unannehmlichkeiten entschuldigen wir uns in aller Form bei den betroffenen Fluggästen.»