Zeckenbiss: FSME-Impfung ist in Apotheken gefragter denn je

Die Zeckenimpfung ist in den Apotheken sehr gefragt: 20'000 Personen haben sich in diesem Jahr piksen lassen. Das sind doppelt so viele wie im gesamten Vorjahr.

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Nau - Zeckenrisiko Schweiz: pharmaSuisse informiert über Impfungen und Kosten.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Zecke verbreiten sich immer mehr, fast die ganze Schweiz gilt als Risikogebiet.
  • In den Schweizer Apotheken ist die Zeckenimpfung gefragter denn je.
  • Seit Anfang Jahr wurden 20'000 Personen geimpft. Im gesamten Vorjahr waren es 10'000.

Sie verstecken sich im hohen Gras oder lauern im Unterholz. Von dort aus beissen sie sich an vorbeigehenden Menschen und Tieren fest. Dabei kann ihr Speichel gefährliche Krankheiten wie Borreliose oder die Hinhautentzündung FSME übertragen.

Dass unser Klima ständig wärmer wird, passt ihnen ganz gut: So breiten sich die Zecken in der Schweiz immer weiter aus.

Gerade wer oft im Wald unterwegs ist, sollte sich vor den Zecken schützen. - Keystone

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) registrierte im vergangenen Jahr über 370 Fälle der Hirnhautentzündung FSME. Das sind so viele Erkrankungen wie noch nie. Und die Fälle wurden aus der ganzen Schweiz gemeldet, hält das BAG fest.

Deshalb wurde Anfang Jahr fast die ganze Schweiz (ausser Genf und Tessin) zum Zecken-Risikogebiet erklärt.

Angst vor Zeckenbiss: Bereits doppelt so viele Impfungen registriert

Die Ausdehnung des Risikogebietes hat wohl bei einigen die Alarmglocken klingeln lassen. Die Zeckenimpfung gegen FSME ist in den Apotheken dieses Jahr gefragter denn je: «Das Interesse an der unkomplizierten Art der Impfung ist sehr gross», sagt Stephani Balliana. Sie ist Mediensprecherin des Apotheker-Dachverbandes pharmaSuisse.

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Nau - PharmaSuisse informiert über die Zecken-Impfung.

«In diesem Jahr wurden in den Schweizer Apotheken bereits 20’000 Zeckenimpfungen durchgeführt», sagt Balliana. Zum Vergleich: Im gesamten Vorjahr waren es mit 10'000 Impfungen gerade mal halb so viele.

Für den kompletten Schutz sind drei Injektionen nötig: «Die erste und die zweite gibt es im Abstand von einem Monat. Die dritte erfolgt dann sechs bis zwölf Monate später», erklärt Stephanie Balliana. Drei Impfungen – das ist kein Zuckerschlecken, aber: «Die Wirkung hält 10 Jahre. Danach kann der Impfschutz mit nur einem Piks aufgefrischt werden.»

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Nau - Für den totalen Schutz sind drei Impfungen nötig, erklärt Stephanie Balliana.

Schnell und einfach soll die Zeckenimpfung in der Apotheke vonstattengehen. Doch wer sich statt vom Arzt vom Apotheker piksen lässt, muss die 200 Franken aus dem eigenen Sack bezahlen.

«Laut Gesetz dürfen Krankenkassen nur das vergüten, was vom Arzt verschrieben wurde», erklärt Balliana. Das sei aber halb so schlimm, denn: «Es sind hauptsächlich die gesunden Menschen, die sich in der Apotheke impfen lassen. Da diese meist eine hohe Franchise haben, müssten sie die Kosten sowieso selber tragen.»

Trotz Impfung muss ein Zeckenbiss beobachtet werden

«Wer oft im Wald unterwegs ist, sollte sich zu Hause immer gründlich untersuchen», rät Balliana. Trotz Impfschutz müsse ein Zeckenbiss gut beobachtet werden.

«Wenn nach dem Zeckenbiss Rötungen oder Fieber auftreten, sollte ein Arzt aufgesucht werden.» Ausserdem sei es wichtig, die Zecke so schnell wie möglich zu entfernen. Gerade bei der Borreliose werde die Ansteckungsgefahr je länger die Zecke saugt immer grösser.

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Nau - Was muss bei einem Zeckenbiss – trotz Impfung – beachtet werden?