Darum bereitet die Hitzewelle Bauern noch wenig Sorgen

Die Schweiz schwitzt. Höchsttemperaturen von bis zu 39 Grad bestimmen momentan unseren Alltag. Die Bauern rüsten sich deshalb für mögliche Trockenperioden.

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Nau - Die Schweizer Bauern rüsten sich für die Trockenheit.

Das Wichtigste in Kürze

  • Aktuell sei die Trockenheit noch kein Problem für die Schweizer Bauern.
  • Trotzdem müsse man sich aber darauf einstellen und entsprechende Vorbereitungen treffen.
  • Die Probleme kämen erst wenn die Wiesen braun und die Böden trocken werden.

Der Sommer ist definitiv in der Schweiz angekommen. Die Temperaturen dürften laut aktuellen Prognosen auf bis zu 39 Grad steigen. Durch die Hitze und das schöne Wetter entstehen auch Probleme und Gefahren. Vor allem in der Landwirtschaft spürt man diese gut.

Die Schweizer Bauern wappnen sich jetzt schon für mögliche Trockenperioden, wie Bio-Landwirt Andreas Elliker sagt: «Im Moment besteht noch keine Gefahr aufgrund von Trockenheit, wenn es heiss wird, muss man sich aber rüsten. Aktuell ist die Trockenheit aber noch gar kein Problem.» Wie Elliker erklärt, kämen die Probleme erst, wenn die Wiesen braun und die Böden trocken werden und nichts mehr wächst. In dieser Situation befand sich letztes Jahr auch Andreas Elliker.

«Mais ist Lebensversicherung für Kühle»

Der 33-jährige Elliker ist Bio-Landwirt in Frauenfeld. Auf seinem Hof betreibt er mit rund 50 Kühen hauptsächlich Milchwirtschaft. Zusätzlich baut er auch Urdinkel, Weizen, Gersten und Mais an. Letzterer wird als Futtermittel für die Milchkühe angebaut, erklärt Elliker: «Bei Trockenheit ist der Mais die Lebensversicherung für uns und die Kühe.»

Ob die Schweizer Bauern dieses Jahr mit einer ähnlichen Trockenperiode rechnen müssen wie letztes Jahr, kann er noch nicht beurteilen. Einen Vorteil zur Trockenheit im letzten Sommer gäbe es aber. Im ersten Halbjahr 2019 habe es viel mehr geregnet als im letzten Jahr, die Wassermenge sei viel grösser.

Landwirte müssen sich stetig den Gegebenheiten und der Natur anpassen

Massnahmen gegen Trockenheit und Ertragseinbussen seien unter anderem, dass die Bauern in guten Jahren ihr selbst produziertes Futter zurückbehalten. Dieses soll gelagert und nicht verkauft werden. Dieses Futter hätte man dann in den eher schlechten Jahren zur Verfügung.

Auch die Anzahl der Tiere auf dem Hof sollte konstant gehalten werden, empfiehlt Andreas Elliker. Zudem könne man ergänzend Mais anbauen, dieser wachse trotz Trockenheit gut. «Der Bauer ist in keiner Planwirtschaft, er muss aber Unternehmer sein und sich den Gegebenheiten und der Natur anpassen. Es heisst auch nicht, dass jedes System für jeden Bauern funktioniert, das ist immer von Person, Umwelt und Boden abhängig.»