Zürcher Kaffee verbietet Laptops am Wochenende

In Berlin oder Wien verbieten Café-Besitzer ihren Gästen die Laptops. Auch in der Schweiz werden solche Regeln in Betracht gezogen – aber nur zu Stosszeiten.

Eine Frau arbeitet in einem Café an ihrem Laptop. (Symbolbild) - Pexels

Das Wichtigste in Kürze

  • Café-Besitzern in Grossstädten sind Menschen, die im Café arbeiten, ein Dorn im Auge.
  • Immer mehr Betriebe – etwa in Berlin oder Wien – führen deshalb ein Laptop-Verbot ein.
  • In der Schweiz ist ein generelles Verbot kein Thema.
  • Ein Zürcher Café verbietet aber Laptops zu Brunch-Zeiten.

Immer mehr Menschen arbeiten ausserhalb eines festen Büros, sei es zu Hause oder in einem Café. Gerade letzteres kommt aber nicht immer gut an, vor allem wenn man stundenlang einen Platz besetzt, ohne viel zu konsumieren.

In europäischen Grossstädten wie Berlin oder Wien führen Café-Betreiber daher immer öfter ein Laptop-Verbot ein. Andere richten eine besondere Arbeits-Zone ein oder haben eine Mindestkonsumationspflicht.

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Laptop-Verbot zu Brunch-Zeiten in Zürcher Café

«Arbeiten im Kafi ist seit Corona und Home-Office auch bei uns ein Thema», heisst es beim Zürcher «Kafi Dihei». Während der Woche sei das meistens kein Problem.

«Da fragen wir die mit dem Laptop einfach, ob sie sich weniger breit machen könnten, wenn es voll wird. Oder, ob sie an die Bar wechseln würden.»

Doch: Am Wochenende gibt es in dem für seinen Brunch bekannten Kafi ein Laptop-Verbot. «Da haben wir zu viele Gäste. Dann geht es nicht, dass man einen Platz für vier für den Preis eines Kaffees für drei Stunden besetzt.»

In der Berner Kaffeebar «Rösterei» müssen Leute mit Laptop zusammenrücken. «Bei hohem Gästeaufkommen setzten wir Gäste an den Tisch dazu», sagt Betriebsleiter Caspar Schmassmann. Da die Gäste «fast immer» auch beim Arbeiten gut konsumieren würden, sehe man «im Moment» von einem Laptop-Verbot ab.

Bei Starbucks ist ein Laptop-Verbot «kein Thema». Im Gegenteil. Auf Anfrage erklärt die Schweizer Ablegerin der amerikanischen Kaffee-Kette: «Starbucks bietet den Menschen einen ‹Third Place› – einen dritten Ort neben Wohnen und Arbeiten.» Diesen können die Gäste nutzen, wie sie wollen – «zum Freunde treffen, lesen, arbeiten oder sich einfach nur entspannen».

Laptop-Verbot in der Schweiz selten

Fest steht aber: Es gibt klare No-Gos, wie der Verband Gastrosuisse erklärt. Die Hauptsache sei, dass man auf andere Gäste Rücksicht nehme. Laute Videokonferenzen ohne Kopfhörer oder sich über drei Tische hinweg auszubreiten gehe nicht.

Ein generelles Laptop-Verbot sei «eine Seltenheit».

Wie die Betriebe damit umgehen, sei ihnen überlassen, so der Verband. «Die Gastgeberin beziehungsweise der Gastgeber kann am besten beurteilen, ob sich mit Blick auf die Bedürfnisse der Gäste und aus betriebswirtschaftlicher Sicht Massnahmen aufdrängen.»