Walliser wehren sich gegen Musks Starlink-Antennen

Etienne Sticher
Etienne Sticher

Oberwallis,

In Leuk regt sich Widerstand gegen die 40 Starlink-Antennen. Neben gesundheitlichen Bedenken gibt es wegen Musk auch Sorgen um die Reputation des Dorfes.

leuk
Oberhalb von Leuk sollen 40 neue Starlink-Antennen aufgestellt werden. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In Leuk sollen 40 Starlink-Antennen aufgestellt werden, daran stören sich die Bewohner.
  • Sorgen um die Gesundheit, die Reputation und die Sicherheit treiben sie um.
  • Eine Interessensgemeinschaft sammelt Unterschriften gegen das Bauvorhaben.

In Leuk VS sollen 40 Starlink-Antennen aufgestellt werden. Ein entsprechendes Gesuch wurde von der deutschen Firma Signalhorn eingereicht. Doch es gibt Widerstand dagegen, wie «SRF» von der Informationsveranstaltung berichtet.

Hannah Schnyder, eine Ärztin aus dem Dorf, hat die Interessengemeinschaft «40 neue Satellitenantennen: Nein, so nicht» gegründet. Sie sammelt Unterschriften gegen das Vorhaben und plant, Einsprache zu erheben. «Wir waren alle schockiert, als wir vom Baugesuch erfahren haben.»

Ihr Widerstand gründet in gesundheitlichen Bedenken: Eine WHO-Studie sei zum Schluss gekommen, dass «man bei hochfrequenten elektromagnetischen Strahlen keine Entwarnung geben kann. Wir möchten nicht das meist bestrahlte Gebiet der Schweiz werden».

Die 40 neuen Antennen sollen rund 2,5 Meter hoch sei. Eine runde Kuppel schützt sie vor der Witterung. Solche Antennen dienen als Verbindungspunkte für das Starlink-Netzwerk. In Leuk sollen sie etwas oberhalb des Dorfes an einem Ort installiert werden, wo bereits Satellitenschüsseln stehen.

Starlink Musk Trump Selenski
Starlink bietet Satelliteninternet auch in entlegenen Regionen an. - Keystone

Nicht nur die Strahlung bereitet den Wallisern Sorgen, sondern auch wer hinter dem Projekt steht: Elon Musk, der Besitzer des Raumfahrtunternehmens SpaceX, das Starlink betreibt. Juri Jossen fürchtet ein «grosses Reputationsrisiko» für Leuk. Er äussert auch sicherheitspolitische Bedenken, da die Satellitenanlage im Kriegsfall zum Ziel werden könnte.

Alain Bregy, Gemeindepräsident von Leuk, steht hinter dem Projekt. Zu den Bedenken wegen Musk sagt er, der Name werde gerne genannt, «wenn die Medien Polemik machen». Das Baugesuch stamme von Signalhorn und nicht vom Milliardär.

Würdest du dich an Starlink-Antennen in deinem Dorf stören?

Zu den Bedenken wegen der Strahlung sagt er: «Solche hat es auch schon bei den alten Antennen gegeben, und diese haben noch weiter gestrahlt.» Bregy betont die Wichtigkeit der Antennen für die wirtschaftliche Entwicklung des Dorfes. Denn aktuell sei das Altersheim der grösste Arbeitgeber – «und das sagt viel über die Struktur der Gemeinde aus».

Noch bis Ende Juni können Einsprachen gegen das Vorhaben in Leuk eingereicht werden.

Kommentare

User #2972 (nicht angemeldet)

Auf dem Bundeshausdach hat es noch viel Platz. Sollen die sich bestrahlen lassen.

User #2484 (nicht angemeldet)

Kann jetzt BR Martin Pfister die Kampfjets bestellen? 6-7 Mia. Franken sind nicht viel Geld für unsere Sicherheit. Immer noch günstiger als 5% des CH-BIP, wie es jetzt die EU-Mitgliedstaaten bezahlen müssen, für die Verteidigung, inklusive Spanien.

Weiterlesen

Elon Musk Leuk
53 Interaktionen
«Chance für Gemeinde»
spacex
2 Interaktionen
Astronomie
Blatten VS Birchgletscher
20 Interaktionen
Satellit kommt

MEHR AUS WALLIS

Lario Kramer
2 Interaktionen
Favorit schlägt zu
23 Interaktionen
Promis in Zermatt
wolf
40 Interaktionen
12 Nutztiere gerissen
Helikopter
Mann (†51) tot