Sunrise verklagt Swisscom auf 350 Millionen Franken

Die Sunrise verklagt die Swisscom auf Schadenersatz in der Höhe von 350 Millionen Schweizer Franken. Dies für einen Marktmissbrauch zwischen 2001 und 2007.

Swisscom und Sunrise haben die besten Mobilfunknetze der Schweiz. - Nau.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Sunrise verklagt die Swisscom wegen Marktmissbrauch auf Schadenersatz.
  • Der Telekommunikations-Riese soll 350 Millionen Franken zahlen.

Die Sunrise hat heute beim Handelsgericht in Bern eine Schadenersatz-Klage gegen die Swisscom eingereicht. Der Telekommunikations-Riese soll wegen Marktmissbrauchs zwischen 2001 und 2007 350 Millionen Franken bezahlen. Zuzüglich Zinsen!

Bereits 2009 kam die Wettbewerbskommission WEKO zum Schluss, dass die Swisscom zwischen 2001 und 2007 ihre marktbeherrschende Stellung missbraucht habe. Konkret geht es um die Stellung im Breitbandinternetzugang (ADSL).

Die Swisscom wird von der Sunrise auf Schadenersatz verklagt. - Keystone

Die WEKO verurteilte das Unternehmen damals zu einer Busse von ungefähr 220 Millionen Franken. Das Urteil wurde anschliessend bis vor das Bundesverwaltungsgericht gezogen, das dies aber bestätigte. Die Sanktionen wurden auf 186 Millionen gesenkt – diese Busse bestätigte im vergangenen Dezember das Bundesgericht.

«Swisscom hat dominante Marktstellung missbraucht»

«Swisscom hat ihre dominante Marktstellung missbraucht, den Wettbewerb behindert und damit den Markt geschädigt. Nicht zuletzt im Interesse unserer Kunden und Aktionäre klagen wir den Schaden nun vor Gericht ein.» Das sagt André Krause, CEO von Sunrise.

Andre Krause, CEO bei Sunrise, stellt sich hinter Swisscom. - Keystone

Die Swisscom praktizierte eine Kosten-Preis-Schere. Diese verunmöglichte es der Sunrise als Vorleistungsbezügerin, das ADSL-Geschäft profitabel zu betreiben.

Das Beratungsunternehmen Swiss Economics hat nun im Auftrag der Sunrise den erlittenen Schaden berechnet. Das Ergebnis fiel höher aus, als erwartet: 457 Millionen Franken. Dieser resultiert aus Marktanteilsverlust und verhindertem Zugewinn.

Sunrise habe vorsorglich die Verjährung für eine Forderung in der Höhe von 350 Millionen unterbrochen. Und reiche heute eine Schadensersatzforderung in dieser Höhe ein, schreibt das Unternehmen weiter.