In Iseltwald BE klingelt jetzt endlich die Kasse!

Die Gemeinde Iseltwald BE wurde monatelang regelrecht von Netflix-Fans aus Asien überflutet – hatte aber nichts davon. Jetzt werden endlich Einnahmen generiert.

In Iseltwald wurde vor einigen Wochen ein Drehkreuz vor dem beliebten Selfie-Steg montiert – der Zutritt kostet jetzt fünf Franken. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Iseltwald BE wird wegen einer Netflix-Serie von asiatischen Touristen überflutet.
  • Profitieren konnte die Gemeinde davon aber nicht gross.
  • Dank der neu eingeführten Selfie-Gebühr werden jetzt aber endlich Einnahmen generiert.

Seit eine koreanische Kult-Serie in Iseltwald gedreht wurde, wird die kleine Gemeinde im Berner Oberland von Touristen gestürmt.

Fans des Netflix-Hits «Crash Landing on You» reisen um die halbe Welt, um im Dorf ein Selfie machen zu können. Konkret reissen sie sich um den Steg, auf dem der Held in der Sendung Klavier spielt.

Das Problem: Von den Touristenfluten hatte das Dorf nicht viel. Die Leute kamen mit dem Reisecar, knipsten ein Foto und gingen wieder, ohne Geld auszugeben. Vor rund einem Monat hatte Iseltwald schliesslich genug – und setzte Massnahmen um, um den Ansturm erträglicher zu machen.

Seither steht vor dem beliebten Steg ein Drehkreuz. Wer ein Selfie will, muss fünf Franken zahlen. Zudem wurde das ÖV-Netz ausgebaut und eine Gebühr für Reisecars eingeführt. Das Ziel: Etwas an der Touristen-Flut zu verdienen und die Besucherströme besser zu verteilen.

Touris haben dank Gebühr Selfie-Steg in Iseltwald für sich

Das scheint geglückt, wie sich die Gemeinde nun freut – denn jetzt klingelt endlich das Kässeli. Auf Anfrage von Nau.ch sagt Präsident Peter Rubi: «Einnahmen werden auf jeden Fall generiert. Zuerst müssen aber selbstverständlich die Anschaffungskosten und die Kosten des Ordnungsdienstes gedeckt werden.»

Ganz allgemein fällt die Zwischenbilanz gut aus. «Die ersten Erfahrungen sind sehr positiv und werden sowohl im Dorf als auch von den Besuchern des Steges grösstenteils geschätzt.»

Dank des Drehkreuzes könnten die Touris nun alleine oder in ihrer Gruppe auf dem Steg ein Foto schiessen. Das seien auch für sie «optimale Bedingungen», findet Rubi. «Immerhin reisen sie deswegen um die halbe Welt zu uns.»

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Die Selfie-Gebühr scheint die Netflix-Fans auch nicht abzuschrecken. «Wir haben immer noch viele Besucher. Es ist aber weitaus geordneter und gemütlicher als im letzten Jahr.»

Dank der Massnahmen seien sie nun aber besser über den Tag verteilt. Und nicht nur die Situation am See, sondern auch die Verkehrslage habe sich beruhigt.