Freiburger gedenken der Gründung von Nova Friburgo
Vor zweihundert Jahren entstand in Brasilien die Stadt Nova Friburgo, gegründet von Schweizern, welche der Not in ihrer Heimat entflohen. Zum 200-Jahr-Jubiläum der Gründung finden in beiden Ländern mehrere Gedenkveranstaltungen statt.

Das Wichtigste in Kürze
- 1818 wurde in Brasilien die Stadt Nova Friburgo von Schweizer Auswanderern gegründet.
- Das schweizerische Freiburg und Nova Friburgo begehen das 200-Jahr-Jubiläum mit gemeinsamen Feierlichkeiten.
1818 vereinbarten König João VI. von Portugal und Brasilien und ein Freiburger Diplomat die Kolonisation eines Hügelgebiets 130 Kilometer von Rio de Janeiro entfernt. Im Jahr darauf wanderten die Schweizer dorthin aus. 1816 hatte ein «Jahr ohne Sommer» in der Schweiz für Ernteausfälle gesorgt. Es herrschte vielerorts Not.
Doch auch die Reise nach Brasilien wurde zum Horror: Zahlreiche Auswanderer starben. Allein 400 Schweizer ertranken bei Schiffbrüchen auf hoher See.
Aufgemacht hatten sich 800 Freiburger, aber auch 500 Berner und Jurassier, dazu Walliser, Waadtländer, Aargauer, Solothurner und Luzerner. 1820 gründeten die Überlebenden Nova Friburgo. Die Stadt zählt heute 200'000 Einwohner.
Capoeira am Schwingfest
Zum 200-Jahr-Jubiläum der Gründung Nova Friburgos will der Kanton Freiburg vor allem die Jugend ansprechen. Mit diesem Ziel vor Augen werden eine ganze Reihe von Freiburger Veranstaltungen mit brasilianischen Elementen ergänzt. Zudem sind interkulturelle und künstlerische Vermittlungsangebote geplant.
So werden beispielsweise Brasilianer an die 1.-August-Feier nach Estavayer-le-Lac kommen. Am Internationalen Filmfestival von Freiburg wird sich eine der Sektionen dem Jubiläum widmen und am Schwingfest von Juni in Schwarzsee treten Capoeira-Kampftänzer an. Höhepunkt des Gedenkjahrs wird im Mai die Teilnahme einer Schweizer Delegation an mehrtägigen Feierlichkeiten in Nova Friburgo sein.