ETH Zürich: Neuartiger Campingkocher trotzt auch starkem Wind

Kaffeekochen beim Camping auch bei starkem Wind: Ein neuartiger, energieeffizienter Gaskocher der ETH Zürich macht es möglich.

Wie eine Gugelhupfform: Die Flamme befindet sie sich im Innern des Kochgefässes. - ETH Zürich

Das Wichtigste in Kürze

  • Die ETH Zürich trumpft mit einer neuen Innovation bei Campern auf.
  • Ein Campingkocher soll Wind trotzen und dabei wenig Energie verbrauchen.

Ein ETH-Doktorand und Studierende des Design and Technology Lab von ETH Zürich und der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) haben den Kocher zusammen entwickelt. Damit selbst starker Wind ihm nichts anhaben kann, trägt er die Flamme in seinem Innern. Ein gugelhopfförmiges Kochgefäss umschliesst den Brenner.

Auf dem Säntis getestet

Weil dessen Wand gewellt ist, ähnlich wie eine Zitruspresse, ist die Kontaktfläche zwischen Flamme und Kocher erhöht. Ausserdem ist die Wand sehr dünn und die Wärmeübertragung damit optimal. Beides zusammen macht den Gaskocher äusserst energieeffizient.

Auch in seinem Innern steckt viel Ingenieur-Expertise, wie es in der Mitteilung heisst. Bei den Gasdüsen handelt es sich um sogenannte Venturi-Düsen. Durch deren Geometrie wird die Qualität der Flamme verbessert und die Effizient weiter erhöht.

Das Gerät bekommt den Namen «Peakboil»

Die Forschenden haben ihren Kocher «Peakboil» getauft. Getestet wurde der Prototyp im Frühling bei einer Skitour auf dem Gipfel des Säntis - zur allgemeinen Zufriedenheit.

Das spezielle Design des Kochers ist nur dank einer besonderen Fertigungsweise möglich. Mittels selektivem Laserschmelzverfahren wird er Schicht für Schicht aus Edelstahl hergestellt.

Dabei wird eine Schicht feinen Metallpulvers auf eine Grundplatte aufgetragen und dann mit einem computergesteuerten Laserstrahl punktgenau geschmolzen. Wenn das flüssige Metall erstarrt, bindet es sich an die Grundplatte. Anschliessend wird dann die nächste Schicht aufgetragen. Weiterentwicklungen von «Peakboil» wären beispielsweise ein Gas-Durchlauferhitzer oder gar eine Gasturbine.

Der Gaskocher wurde im Rahmen der «3D Pioneers Challenge» in Deutschland in der Kategorie Design ausgezeichnet. Das Preisgeld wollen die Entwickler dazu verwenden, «Peakboil» noch weiter zu verbessern, etwa durch die Optimierung der Gas- und Luftströme.