Ermittler nutzen Kundekarten-Daten – Migros und Coop sind machtlos
Staatsanwaltschaften fordern immer wieder Kundeninformationen von Coop oder der Migros an. Datenschützer schlagen Alarm.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Informationen auf Kundenkarten bei Coop oder der Migros können eingesehen werden.
- Staatsanwaltschaften praktizieren dies bei Ermittlungen immer wieder.
- Datenschützer schlagen Alarm und hoffen auf das neue Datenschutzgesetz.
In Strafverfahren verlangen Staatsanwaltschaften immer wieder Kundendaten der Detaillisten Coop der Migros. Aus diesen Daten lässt sich viel herauslesen, vielleicht zu viel.
Wie oft ein solcher Vorgang vonstattengeht können oder wollen die Staatsanwaltschaften nicht bekannt geben. Lediglich Coop äussert sich konkret. So bewegt sich die Zahl der Anfragen pro Jahr im «mittleren bis tiefen zweistelligen Bereich». Dies berichtet die «Aargauer Zeitung».
«So rasch als möglich zu löschen»
Rechtsanwalt Martin Steiger schlägt indes Alarm. «Daten, die vorhanden sind, werden auch genutzt. Eine Staatsanwaltschaft erhält Einblicke, die über das hinaus gehen, was mit dem Strafverfahren zusammenhängt.» Migros und Coop könne sich dagegen kaum wehren, sie sind machtlos.
Anbieter sollen dazu verpflichtet werden, Daten so rasch als möglich zu löschen. Steiger hofft auf das neue Datenschutzgesetz, das den Grundsatz der Datenminimierung ausdrücklich vorsieht, schreibt die Zeitung weiter.