Diese Tiere könnten Ihnen in der Badi gefährlich werden

Im Zürichsee tummeln sich immer mehr Schlangen – gefährlich sind sie aber nicht. Dafür gibt es andere Tierchen, vor denen man sich in Acht nehmen sollte.

Schwäne am Luganersee. Wenn sie – wie die Tiere auf dem Bild – Junge haben, sollte man ihnen nicht zu nahe kommen. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Badegäste erschrecken sich immer wieder an Schlangen im Zürichsee.
  • Dabei gibt es gar keinen Grund zur Angst.
  • Im Wasser wird man eher von Bibern, Hechten oder Welsen gebissen.

Am Zürichsee tummeln sich zahlreiche Schlangen – und erschrecken Bade-Gäste. Dabei gibt es eigentlich keinen Grund zur Sorge.

Denn die Kriechtiere sind scheu, nicht giftig und beissen auch nicht. «Das gehört nicht ins Verhaltensrepertoire dieser Tiere», sagte Reptilien-Experte Andreas Meyer kürzlich zu Nau.ch.

Aber am und im Wasser gibt es auch in der Schweiz Tiere, die einem beim Planschen ungemütlich werden können.

Bis(s) der Biber kommt

Zwei Beispiele aus vergangenen Sommern: 2019 wurde ein Nachtschwimmer im Nidau-Büren-Kanal vor dem Bielersee von einem Biber in den Rücken gebissen. Wie das «Bieler Tagblatt» berichtete, bohrte das Tier seine Schneidezähne einen Zentimeter tief in die Haut des Mannes.

Er ging blutend ins Spital, wo ihm eine Tetanusspritze und Antibiotika verabreicht wurden. Genäht werden musste die Wunde nicht – der Mann kam mit Schrecken und Biberzahn-Abdrücken davon. Der zuständige Wildhüter sprach damals von einem Einzelfall.

Weniger glimpflich davon kam letzten Sommer eine Frau, die im Wohlensee bei Bern von einem Hecht gebissen wurde. Ihre Wunde musste laut «20 Minuten» notfallmässig genäht werden.

Auch Wasserschildkröten können zubeissen

Die gute Nachricht: «Unterwasser gibt es hierzulande sonst nicht vieles, das einem beissen könnte», sagt Samuel Furrer vom Schweizer Tierschutz STS zu Nau.ch. «Das einzige Tier, das mir noch einfällt, ist der Wels – aber solche Bisse sind äusserst selten.»

Sorgen sollte man sich unter der Wasseroberfläche eher vor Muscheln und Entenflöhen, wie der Experte erklärt: «Aus dem Schwarzen Meer eingeschleppte Arten, wie Zebra- oder Wandermuscheln, sind sehr scharf. Da kann man sich schmerzhafte Schnittverletzungen zuziehen.»

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Entenflöhe dagegen «sind Larven von Saugwürmern, die Enten und andere Wasservögel befallen und deren Eier über den Kot ausgeschieden werden. Sie können auch in unsere Haut eindringen, sterben danach aber ab.» Dennoch könne es zu Infektionen kommen – deshalb sollte man sich nach einem See-Bad gut abduschen, wie Furrer rät.

An der Oberfläche dagegen sollte man sich vor Schwänen mit Jungen in Acht nehmen. «Auch Wasserschildkröten können zubeissen, wenn man sie anfasst.»

Menschen bedrängen Biber für Videos

Daniela Serio vom Nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Fauna «Info Fauna» beruhigt: «Zwischenfälle mit Tieren sind in der Regel auf menschliches Fehlverhalten zurückzuführen.»

Sie ärgert sich: «In letzter Zeit sieht man immer wieder Videos, in denen Menschen behaupten, ein Biber hätte sie angegriffen. Dabei wird schnell klar, dass die Filmemacher das Tier in die Enge treiben, bis es sich aus Notwehr verteidigt.»