Deutliche Zunahme von Verdachtsmeldungen über Geldwäscherei

Keystone-SDA
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Bern,

Im vergangenen Jahr gingen 15'141 Verdachtsmeldungen über Geldwäsche ein. Seit der Einführung des Informationssystems hat sich die Zahl verdreifacht.

geldwäscherei
Im vergangenen Jahr gab es deutlich mehr Verdachtsfälle über Geldwäsche. - keystone

Der Verdacht auf Geldwäscherei in der Schweiz hat offenbar deutlich zugenommen. Jedenfalls wuchs die Zahl der Verdachtsmeldungen im vergangenen Jahr um mehr als ein Viertel auf 15'141 im Vergleich zu 2023. 92 Prozent dieser Meldungen stammten von Finanzintermediären aus dem Bankensektor.

Seit der Einführung des Informationssystems goAML im Januar 2020 hat sich das Meldevolumen knapp verdreifacht, wie die Meldestelle für Geldwäscherei (MROS) in ihrem am Donnerstagabend veröffentlichten Bericht schreibt.

Geldwäscherei und Terrorfinanzierung

Im Vergleich zum Vorjahr übermittelte die Meldestelle 2024 demnach 20,4 Prozent mehr Anzeigen an die Strafverfolgungsbehörden. Die MROS übermittelt diesen Behörden nach eigenen Angaben jeweils einen Analysebericht mit den relevanten Informationen. Diese können Informationen aus mehreren Verdachtsmeldungen, die nicht zwingend im selben Jahr bei der MROS eingegangen sind und Informationen von verschiedenen in- und ausländischen Behörden beinhalten.

Zugenommen hat sowohl die Informationsübermittlung an Schweizer als auch an ausländische Behörden. Dabei geht es um Verdachtsmeldungen von Finanzintermediären im Zusammenhang mit Geldwäscherei, Terrorismusfinanzierung, Geldern krimineller Herkunft oder kriminellen Organisationen.

Bundesrat will Transparenzregister einführen

Die Schweiz sei sich der Risiken, die mit der Verschleierung von kriminellen Vermögenswerten über rechtliche Strukturen verbunden sind, bewusst, heisst es im MROS-Bericht. Der Bundesrat habe daher im Mai 2024 eine Botschaft an das Parlament übermittelt. Ziel sei es, ein eidgenössisches Register (Transparenzregister) einzuführen, in das Gesellschaften und andere juristische Personen ihre wirtschaftlich Berechtigten eintragen müssen.

Die Meldestelle für Geldwäscherei ist organisatorisch dem Direktionsbereich Kriminalprävention und Recht des Bundesamtes für Polizei (fedpol) angegliedert. In ihrer operativen Kerntätigkeit agiert die MROS nach eigenen Angaben aber vollständig unabhängig und setzt internationale Anforderungen um.

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Kommentare

User #4088 (nicht angemeldet)

Seit 2015 gibt es in allen negativen Belangen eine Zunahme.

User #1940 (nicht angemeldet)

Unternimmt jetzt was gegen das organisierte Verbrechen und das bitte knallhart. Die öffentliche Sicherheit ist höher zu gewichten als irgendwelche Verbrecherseelen. Film: The Third Wave – Die Verschwörung

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