Der regnerische Sommer führt zu einem Mückenjahr

Das unbeständige Wetter diesen Sommer mit dem vielen Regen dürfte gerade die Mücken freuen: Für diese sind Pfützen und überschwemmte Felder ideale Brutorte.

Eine Mücke saugt Blut aus der Haut. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Diesen Sommer kommen die Wassermengen und die Temperaturen den Mücken entgegen.
  • Ab 20 Grad und wenn stehendes Gewässer zur Verfügung steht, legen die Weibchen Eier.

Seit Beginn des Sommers kommt es regelmässig zu Gewittern und viel Regen. Daraus wiederum resultieren immer wieder stehende Wasseransammlungen.

Das kommt vor allem Stechmücken entgegen. Denn für diese sind überschwemmte Felder und Pfützen ideale Orte zum Brüten. Besonders im Mittelland macht sich das derzeit bemerkbar.

Luftaufnahme eines Feldes, das nach starken Regenfällen am Freitag, 16. Juli 2021, teilweise unter Wasser steht, - Keystone

Wie Alexander Mathis, Leiter der Abteilung Parasitologie an der Universität Zürich, dem «SRF» erklärt, stimmen in diesem Sommer Wassermenge und Temperaturen für die Mücken: «Sobald es 20 Grad warm ist und stehende Gewässer zur Verfügung stehen, können die Weibchen der Stechmücken ihre Eier ablegen.»

Einige Kantone gehen mit Bio-Pestiziden auf Mückenjagd

In Aarau, wo Mathis wohnt, habe es derzeit so viele Mücken wie nie. Es sei ein regelrechtes «Mückenjahr». Wahrscheinlich sei es heuer schon zu spät, um das Brüten zu unterbinden. Gemäss Mathis könne man die Mücken nicht eliminieren, aber im besten Fall die Population halbieren.

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Haben Sie dieses Jahr mehr mit Stichmücken zu kämpfen als üblich?

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53%
Nein
47%

In einigen Kantonen werden seit Jahren mit Helikoptern Mückenjagden in überschwemmten Gebieten durchgeführt. Dazu wird ein Bio-Pestizid eingesetzt. «​​​​​​​In der Magadinoebene und am Greyerzersee kontrollieren wir die Stechmücken mit einem eingespielten Team seit 30 Jahren», erläutert Peter Lüthy vom Institut der Mikrobiologie der ETH Zürich dem «SRF».

Solche Helikopter-Einsätze seien aber logistisch anspruchsvoll. Zudem müssten dazu meist Monate zuvor Bewilligungen der Bundesämter für Umwelt, Gesundheit und Zivilluftfahrt eingeholt werden. Aktiv werde man laut Lüthy dort, wo die Bevölkerung Bekämpfungsmassnahmen verlange. Aber auch an Orten, an denen der Tourismus durch Stechmückenplagen grosse Verluste erleide.

Mücken-Experte Mathis empfiehlt für das aktuelle Jahr zum Schutz vor Stechmücken Insektengitter vor dem Schlafzimmer oder Anti-Insekten-Mittel.